»Kontinuität des alten Radios«

■ Fremdsprachige Redakteure von Radio 100 favorisieren »Schmidt und Partner«

Berlin. Die fremdsprachigen RadiomacherInnen des linksalternativen Senders Radio 100 wollen sich zusammen mit »Neue Radio 100 GmbH« um die Frequenz 103,4 Megahertz bewerben. Das erklärten gestern VertreterInnen der türkischen Redaktion Berlin Radyosu, der Arabischen Stunde, Polskie Radio und der kurdischen Redaktion Bername Kurdi. Wie die taz mehrfach berichtete, bewerben sich zwei GmbHs um die neue Sendelizenz: die »Radio 2000 GmbH« um den französischen Radiokonzern Nouvelle Radio Jeunesse und die von den MitarbeiterInnen favorisierte »Neue Radio 100 GmbH« um die Berliner »Mediengruppe Schmidt und Partner«. Der Kabelrat wird am 6. Mai über die Neuvergabe entscheiden.

Die fremdsprachigen RedakteurInnen betonten, daß nur die »Neue Radio 100 Gmbh« eine Programmstruktur »aus der alten Kontinuität des Radios« mit »täglich mindestens einer Stunde« fremdsprachigem Programm garantiere. Bislang seien ihre sechs Stunden wöchentlich die einzigen fremdsprachigen Privathörfunk-Programme in Berlin. Daneben gebe es im SFB auf UKW täglich eine Stunde türkisches und serbokroatisches Programm und auf Mittelwelle jeweils 40 Minuten. Zusammen mit Radio 100 seien das 5,3 Stunden täglich, 2,8 Prozent der Hörfunksendezeit. Dies sei immer noch »keine nennenswerte Zahl« für die rund 350.000 Menschen mit nichtdeutschem Paß, die 10 Prozent der Bevölkerung stellten. Außerdem dächten neue Privatanbieter wie »RTL-Radio« und »Info-Radio-Berlin« gar nicht daran, fremdsprachige Programme auszustrahlen. kotte