■ NS-PROZESS: KZ-Wächter angeklagt
Duisburg (ap) — Zwei mutmaßliche NS-Verbrecher müssen sich seit gestern wegen Mordes vor dem Landgericht in Duisburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem heute 71 Jahre alten Karl Bruno Blach und dem 69jährigen Dominik Gleba vor, im April 1945 als Mitglieder der Hundestaffel des österreichischen Konzentrationslagers Wiener-Neudorf fünf Menschen mit Maschinenpistolen erschossen zu haben. Blach soll während eines zwölftägigen Evakuierungsmarsches von Wiener-Neudorf zum KZ Mauthausen drei, Gleba zwei Häftlinge aus niederen Beweggründen getötet haben. Die Opfer hätten sich in ständiger Todesangst befunden, sagte der Staatsanwalt in Verlesung der Anklage. Während der Auflösung des Lagers im April 1945 waren die Häftlinge auf den Fußmarsch nach Mauthausen geschickt worden. Die Wachmannschaften hatten den Befehl erhalten, Häftlinge, die den Strapazen nicht gewachsen waren, vor oder während des Marsches zu erschießen.
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