NOR-Entscheidung beeinflußt?

■ Falsches Papier löste Entscheidung gegen den NOR aus

Berlin. Ein falscher Entwurf eines Staatsvertrages für die Bildung des Nordostdeutschen Rundfunks hat möglicherweise das Mehrheitsvotum der Abgeordneten des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern für Verhandlungen mit dem NDR entscheidend beeinflußt. Wie der Sprecher des SFB, Erich Nieswandt, am Donnerstag mitteilte, sei dieser 38-Punkte-Vorschlag keineswegs identisch mit dem Eckwertepapier der Staatskanzleien, wie es von Ministerpräsident Alfred Gomolka (CDU) verteidigt wird. Der Autor des Papiers erklärte, es habe sich lediglich um einen Entwurf für die Tagung der Medienkommission der SPD gehandelt. Dieser Entwurf wurde in der regionalen Presse als angeblicher Geheimentwurf der beteiligten Staatskanzleien für den geplanten Nordostdeutschen Rundfunk veröffentlicht. Der SFB erhebt nun den Vorwurf, die SPD, die für ein Zusammengehen mit dem NDR eintritt, habe das Papier in der entscheidenden Sondersitzung des Landtages der FDP-Fraktion zugespielt und damit die FDP-Entscheidung gegen einen Nordostdeutschen Rundfunk beeinflußt. dpa