Brand legt US-AKW lahm

Berlin (ap/taz) — Ein Feuer im nichtnuklearen Teil eines Atomkraftwerks im US-Staat Maine hat in der Nacht zum Dienstag schweren Schaden verursacht. Wie eine Sprecherin der Atomaufsichtsbehörde (NRC) mitteilte, wurde bei dem Zwischenfall keine Radioaktivität freigesetzt. Die Dampfturbine und andere technische Einrichtungen des fast 20 Jahre alten Atomkraftwerks Maine Yankee in Wiscasset seien aber schwer beschädigt worden. Nach amtlichen Angaben wird der 846-Megawatt Druckwasserreaktor auf unbestimmte Zeit seinen Betrieb einstellen müssen.

Der offiziellen Darstellung zufolge kam es um 00.32 Uhr Ortszeit zu dem Feuer. Der Bruch einer Wasserstoffleitung habe einen Brand ausgelöst, der erst dreieinhalb Stunden später gelöscht gewesen sei. Wasserstoff wird in dem Kraftwerk als Kühlmittel eingesetzt. Er ist hoch entzündlich. Wie es weiter hieß, wurde auch der Haupttransformator der Anlage beschädigt. Über 75.000 Liter Öl seien in das Gebäude geflossen, von denen 380 Liter in einen nahegelegenen Fluß gelangt seien.

Reaktorexperte Michael Sailer vom Darmstädter Ökoinstitut sagte, nach den Berichten müsse es „ganz schön gerummst haben“. Ein solcher Reaktor sei bei Zerstörungen von Dampfturbine und Haupttrafo so „über den Jordan“, daß eine Wiederinbetriebnahme betriebswirtschaftlich unsinnig sei. ten