Der Trotz der Bankdrücker

Frankfurt (dpa) — Auch ohne ihren „ersten Sturm“ Yeboah und Kruse fegte die Frankfurter Eintracht Hertha BSC mit 5:1 aus dem Waldstadion. Den meisten Wind machte Nationalspieler Andreas Möller. Weil die einzige Angriffsspitze Turowski leider miserabel kickte, sprang der 23jährige in die Bresche. Und spielte sich trotzig mit Toren in der 11. und 31. Minute den ganzen Frust seiner Nichtberücksichtigung beim das EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien von der Seele.

Mit seinen in Hannover ebenfalls auf der Bank schmorenden Kollegen Bein und Binz zelebrierte Möller gegen einen harmlosen Gegner Fußball vom Feinsten. Auch Kollege Binz traf in der 62. Minute, ehe der eingewechselte Sippel mit zwei Treffern (73. und 89.) den bedauernswerten Berlinern den Gnadenstoß versetzte. Greisers Gegentor (75.) war nur Ergebniskosmetik.

„Zur Generalprobe für das Pokalspiel in Bremen hätte ich mir eigentlich einen stärkeren Gegner gewünscht“, erklärte Eintracht-Trainer Dragoslav Stepanovic, dessen Bundesliga-Bilanz sich sehen lassen kann: 6:0-Punkte, 12:1-Tore. Ihr Ziel: UEFA-Cup und das Halbfinal- Wiederholungsspiel im DFB-Pokal am Mittwoch. Herthas Trainer Peter Neururer blieb angesichts der Berliner Ohnmacht nichts anderes übrig, als den Gegner über den grünen Klee zu loben: „Das war ein Klassenunterschied, wir haben höchstens vier Spieler mit Bundesligaformat.“