Feuerwehr Ost bald auf Trapp

■ Senat bewilligt 14 Millionen Mark für eine bessere Ausstattung/ Wehrmänner erhalten schwer entflammbare Einsatzkluft/ Holzaufbauten der Löschfahrzeuge verfaulen schon

Berlin. Die Feuerwehr im Ostteil der Stadt soll jetzt besser ausgestattet werden. In Gesprächen mit der Finanzverwaltung drückte der Innensenator durch, daß im Entwurf des Nachtragshaushaltes trotz der sonstigen Einsparungen rund 14 Millionen DM für dringliche Sicherheitsaufgaben der Feuerwehr im Osten angesetzt werden. Um alle Feuerwehrleute mit neuen Uniformen, Helmen und Stiefeln zu versehen, sind allein 2,3 Millionen DM veranschlagt. Weitere 2,5 Millionen DM will der Senat für die notdürftigste Anpassung der Fahrzeuge und Geräte an das im Westteil übliche Niveau bereitstellen.

Insbesondere die alten Klamotten, in die Ostberliner Feuerwehrleute heute zum Teil noch steigen müssen, spottet den Arbeitssicherheitsnormen. Schon die Flamme eines Feuerzeuges genügt, um Jacken und Hosen zum Brennen zu bringen. Dagegen halten die nun bewilligten Westmonturen dank einer vorgeschriebenen Imprägnierung dem Feuer besser stand.

Bei den Feuerwachen im Ostteil will der Innensenator zunächst nur die notwendigsten Investitionen finanzieren. Priorität hätten zum einen Maßnahmen, die das schnelle Ausrücken der Löschmannschaften gewährleisten, erklärte Innenstaatssekretär Armin Jäger. Hierzu zähle zum Beispiel der Um- und Neubau von Torausfahrten. Gleichzeitig wolle man mit den Geldern gezielt Unfallgefahren beseitigen. So fehlen in den Fahrzeughallen durchweg Absauganlagen, weswegen die Dieselschwaden in die darüberliegenden Ruheräume der Feuerwehrmänner dringen.

Nach der Überzeugung des Staatssekretärs wird es nun fünf Jahre dauern, bis die Floriansjünger in Ost-Berlin den hohen technischen Standard ihrer westlichen Kollegen erreicht haben. Erst einmal sollte dazu der Etat der Ostwehr im nächsten Jahr um »mindestens« 13 Millionen DM erhöht werden, sagte Jäger. In dem genannten Zeitraum wären allerdings Investitionen in einer dreistelligen Millionenhöhe notwendig. Schätzungen der Feuerwehr zufolge dürfte nur die Neuanschaffung von weiteren Löschfahrzeugen und technischem Gerät etwa 90 Millionen DM kosten. Es seien heute bereits »erhebliche Klimmzüge« erforderlich, um die betagten IFA-Fahrzeuge in Schuß zu halten. Deren Innenaufbauten beständen größtenteils noch aus Holz, das jetzt langsam faule.

Speziell die Feuerwachen sind überwiegend in einem erbarmungswürdigen Zustand. Auch bei relativ neuen Gebäuden, zum Beispiel in Treptow, regne es durch undichte Dächer hinein. In einer internen Bestandsaufnahme kam die Feuerwehr so auf den stattlichen Betrag von rund 41 Millionen DM für die Sanierung der insgesamt 41 Wachen und sonstigen Bauobjekte in Ost-Berlin. thok