Erstmals Studie zum Gesundheits- und Sozialwesen veröffentlicht

Wittenberg (adn) — Großen Nachholebedarf im Behindertenbereich weist eine kürzlich vorgestellte Studie zum Gesundheits- und Sozialwesen der Stadt Wittenberg aus. Nach Angaben von Thomas Schindler von der Allgemeinen Hospitalgesellschaft Saarbrücken und München (AHG) fehlten vor allem Geschützte Werkstätten sowie ambulante und mobile Hilfsdienste für Behinderte. Notwendig sei der Aufbau eines Pflegeheimes für Schwerstbehinderte. Auch Schulungsmöglichkeiten für körperlich behinderte Jugendliche und Kinder müßten geschaffen werden.

Nach dieser Studie sind in Wittenberg ausreichend ambulante und stationäre Behandlungsplätze vorhanden. Zwar habe die Institution keine flächenmäßige Erfassung in Sachsen-Anhalt durchgeführt, heißt es, doch ließen sich gewisse Trends ableiten. Veröffentlichungen in der Ärztepresse zeigten, daß das Land bei der Niederlassung von Ärzten am weitesten vorangeschritten ist, so Schindler weiter. Die als Schwierigkeit dargestellte Abwicklung der Polikliniken sei nicht das größte Problem. Die AHG hatte im Auftrage der Stadt Wittenberg die Anzahl an Plätzen im städtischen Sozialbereich analysiert, um Prioritäten bei Sanierungen festzustellen. Die Lutherstadt ist eine der ersten Kommunen, die eine derartige Studie in Auftrag gab. Nötig sei nun, derartige Untersuchungen in möglichst allen Städten und Landkreisen durchzuführen, um einen sinnvollen Einsatz der Mittel aus dem Gemeinschaftswerk „Aufschwung Ost“ im Sozialbereich zu gewährleisten, sagte Schindler. Für das Land Sachsen-Anhalt würden 902 Millionen Mark aus dem Aufbaufonds für Gesundheits- und Sozialzwecke bereitgestellt.