Ambulante Sterilisation jetzt auch für Frauen

■ Neuer Profamilia-Service erspart Frauen den Weg ins Krankenhaus

Seit etwa zehn Jahren bietet Profamilia Bremen eine ambulante Sterilisation von Männern an. Frauen, die diesen Eingriff wollten, blieb bisher nur der Weg ins Krankenhaus, abgesehen von zwei niedergelassenen Frauenärzten in Bremen, die ambulante Sterilisation von Frauen in ihrer Praxis vornehmen. Seit Februar nun können sich im Profa-Zentrum an der Stader Straße auch Frauen operieren lassen und ein bis drei Stunden später wieder nachhause fahren.

Der Eingriff verläuft nach dem gleichen Prinzip wie beim Mann: während bei ihm die Samenstränge elektrisch verschweißt werden, um das Eindringen von Sperma in die Samenflüssigkeit zu verhindern, wird bei der Frau der Weg des Eies in die Gebärmutter unterbrochen. Ein direkter Eingriff in den Hormonhaushalt findet nicht statt. Eisprung und Periode bleiben unbeeinflußt. Der Eingriff ist bei der Frau medizinisch jedoch schwerwiegender. Während die männlichen Samenstränge über einen kleinen Schnitt von außen gut zugänglich sind, liegen die Eileiter tief in der Bauchhöhle. Um ohne großen Schnitt und damit verbundene Risiken wie Blutverlust und Infektion operieren zu können, ist es heute üblich, die Eileiter über eine Bauchspiegelung zu durchtrennen. Dafür wird der Bauch über eine Kanüle mit Kohlendioxid „aufgepumpt“ und so die Bauchdeccke angehoben. Über eine dünne, lange Zange, eingeführt durch eine Metallhülse, werden die Eileiter angehoben und verschweißt.

Der Eingriff dauert etwa zwanzig bis dreißig Minuten. Er wird in Deutschland in der Regel, auch bei Profamilia, unter Vollnarkose durchgeführt. Die Narkose kann zwar sehr genau dosiert werden, sodaß die Frauen unmittelbar nach der Operation wieder ansprechbar sind, sie sollten sich dann aber noch ein bis zwei Stunden in einem Ruheraum erholen. Profamilia empfiehlt eine Woche Ruhe und Schonung. Nach zwei bis drei Wochen findet eine Kontrolluntersuchung statt. asp