SAMSTAG: Die Dame im Zug / Auf der Suche nach Bigfoot / Eine ganz normale Familie / Zwei Agenten kriegen Ärger / Dr. Jekyll und sister hyde / Rocklife

DIE DAME IM ZUG

Geschichten um Mordtaten in fahrenden Zügen bilden schon beinahe ein eigenes Genre. Wir erinnern uns gern an Miss Marple in 15 Uhr 50 ab Paddington oder an Hitchcocks zugkräftigen Thriller Eine Dame verschwindet. Dieser nach einem Buch von Leslie Charteris entstandene Film erinnert sehr an Agatha Christies Handlungsschiene: Die junge Nicki Collins, wie Miss Marple durch die Lektüre zahlloser Kriminalromane geschult, beobachtet vom Abteilfenster aus einen Mord. Wir ahnen schon: Die angesprochenen Polizisten geben sich stur und glauben ihr kein Wort. Damit sind die Weichen gestellt: Es wird höchste Eisenbahn, auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen, um den Täter noch zu fassen.

(Länderkette, 13.00 Uhr)

AUF DER SUCHE

NACH BIGFOOT

Mit Danny, Tony und Anjelica Huston betätigt sich bereits die dritte Generation dieser Familie in der Filmbranche. Großvater Walter war eigentlich Ingenieur, zog aber das Rampen- dem trüben Bürolicht vor und stand auf zahlreichen Vaudeville-Bühnen, ehe er nach Hollywood kam und unter anderem in den Filmen seines zunächst schauspielernden und später Regie führenden Sohnes John mitwirkte. Der, auch nicht faul, zeugte Danny, Tony und Anjelica, die als Regisseur, Drehbuchautor und Schauspielerin ebenfalls in der Branche unterkamen. Danny führte Regie bei Disneys Artenschutz-Melodram (Fischer-Filmalmanach) „Mr. Bigfoot“, in dem ein Rudel Kinder ein paar nette Zottelaffen vor den bösen, bösen Jägern rettet.(ARD, 14.15 Uhr)

EINE GANZ

NORMALE FAMILIE

Immer nur als Frauenschwarm durch die Filmlandschaft zu schwirren, war der „wandelnden Aktentasche“ (H.-J. Köhler) Robert Redford offenbar zu wenig. Ergo besann er sich mutwillig auf seine Talente als Regisseur und ließ in Ordinary People die Schmachtfetzen nur so fliegen. Der Lohn waren drei „Oscars“ und zwei Nominierungen. Die ganz gewöhnlichen Leute sind der Anwalt Calvin Jarrett (Donald Sutherland), seine Gattin Beth (Mary Tyler Moore) und deren 18jähriger Sohn Conrad (Timothy Hutton). Letzterer muß in psychotherapeutische Behandlung, weil er dem Vater den tödlich verunglückten ältesten Sohn nicht zu ersetzen vermag.

(Pro 7, 20.15 Uhr)

ZWEI AGENTEN

KRIEGEN ÄRGER

Die Fernsehserie Der wilde, wilde Westen war in den Sechzigern ein Top-Favorit der US-Couchpotatoes. Auf diesen Seiten wurde die Kultserie um den Geheimagenten James T. West und seinen treuen Gefolgsmann Artemus Gordon in der Vergangenheit schon ausführlich vorgestellt. Um 1980 gab es eine ganze Reihe von nostalgischen TV-Spielen mit den Charakteren vormals erfolgreicher Serien. Einige davon gingen anschließend erneut in Produktion. Unter dem Titel More Wild Wild West mußten auch unsere beiden Agenten noch einmal in ihre Westmannskluft und ihren Sonderzug steigen, um neue phantastische Abenteuer zu bestehen und unerklärliche Fälle zu lösen. In diesem TV- Spielfilm aus dem Jahre 1980, ihr dritter und bislang letzter abendfüllender Auftritt, ist ein verbrecherischer Professor ihr Gegenspieler, ein selbsternannter Anwärter auf die Weltherrschaft, der sich unsichtbar machen kann.(Tele 5, 22.00 Uhr)

DR. JEKYLL

UND SISTER HYDE

Schon die ein Jahr nach Erscheinen des Romans Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde vorgenommene Dramatisierung veränderte Robert Louis Stevensons Geschichte erheblich. Spätere Verfilmungen verzerrten die Novelle ebenfalls, indem sie beispielsweise die bei Stevenson nur unterschwellig vorhandene erotische Komponente in den Vordergrund stellten. In dieser Adaption aus dem Jahr 1971 gerät nun allerhand durcheinander. Da wird der bei Stevenson als Philanthrop beschriebene Dr. Jekyll zum Killer, der Prostituierte ausweidet, um menschliche Organe für seine Experimente zu erlangen. Als seine Verwandlung endlich klappt, erscheint nicht der hutzelige, furchteinflößende Mr. Hyde, sondern eine knackige Sister Hyde, die mit ihren körperlichen Reizen nicht geizt — ich wüßte zu gern, was der Autor der Vorlage dazu gesagt hätte...

(Tele 5, 23.40 Uhr)

ROCKLIFE

Der freimütige Umgang junger britischer Musiker mit den Traditionen des Jazz treibt einerseits den Puristen Zornesfalten auf die Stirn, andererseits Tänzer scharenweise aufs Parkett. Schon lange vor dem derzeit virulenten Jazzrevival wagte sich die Gruppe Working Week an die Verbindung von improvisierter Musik und Dancefloor mit Soul-Einschlag. Als logische Folge produzierte Working Weeks Mastermind Simon Booth viele junge Bands, die ähnliche Konzepte verfolgen. Neben Definition of Sound und den Dissidenten gehören Booth, Larry Stabbins und ihre neue Sängerin Eyvon Waite zu den Gästen der WDR-Musiksendung.(West 3, 23.50 Uhr)