Ein Zickzack-Elfer und der Gott der Torwarte

■ Saisonabschluß am Panzenberg / Der Bremer SV erreicht den 8. Platz

Claus Wachaczewskis Elfmeter aus der 4. Minute war ein Geschenk des Schiedsrichters. Und weil es im letzten Punktspiel der Amateuroberliga Nord für den Bremer SV ohnehin nur noch um die Statistik ging, machte der untersetzte Stürmer ein kleines Spielchen mit dem Torwart des 1. SC Norderstedt. Anlauf, ein Haken nach rechts, dann eine Körperwendung nach links, „Wacha“ schien beinahe zu stürzen, und dann schlenzte der Torschützenkönig des BSV den Ball glücklich ins Netz. Anerkennendes Gelächter der Zuschauer.

Eigentlich wollte der Rolandpokal-Sieger BSV mit einem Erfolg über den Tabellenfünften aus Schleswig-Holstein zum Saisonschluß noch einmal die Heimstärke am Panzenberg beweisen. Aber den Spielern waren nach den 120 Minuten am Donnerstag gegen Werders Amateure (9:8) die Beine noch recht schwer.

Schon in der 11. Minute hieß es 1:1, weil ein Bremer Abwehrspieler seinem Kontrahenten den Ball gegen das Bein knallte, von wo der ins Tor trudelte. Aufregen wollte sich darüber niemand, nicht einmal Jörg Wachtendorf, der Torwartgott, der am Donnerstag fünf Elfmeter gehalten hatte. Stattdessen schlug er am Sonntagnachmittag den Ball in die vorderen Reihen, dort wurde er verlängert, und Wachaczewski köpfte zum 2:1 für die West-Bremer ein.

In der zweiten Spielhälfte wollte oder konnte der BSV nicht mehr so recht. Libero Laesch knurrte: „Los, macht mal was, ihr müßt mal....“, und schon mußte er wieder in eine Flanke hechten. Zum Glück stellte sich die Gästemannschaft einfach dumm an.

Einzig der stoische Jörg Wachtendorf sorgte beim müden Gehacke mit feinen Paraden für Unterhaltung. In der 68. Minute, ein Norderstedter Angreifer hatte sich im richtigen Moment im Strafraum fallen lassen, kam noch einmal die große Zeit des wohlbeleibten Keepers. Ein schwacher Strafstoß ins rechte Eck, ein gelungener Plumpser und aus war es mit der Ausgleichschance. Vorstopper Fährmann analysierte blitzschnell: „Manchmal hat man Glück, da kann man sich nicht gegen wehren.“

Derart philosophisch gerüstet, hauten die Bremer fortan alle Bälle aus ihrer eigenen Hälfte, ohne jedoch eine weitere Möglichkeit herauszuspielen. Zum Schluß saß Trainer Pohl ganz allein auf der Bank, hatte er doch sogar Masseur Gero Hullmeine eingewechselt. Aber auch das schadete nichts. 2:1, Ende gut, 8. Platz und ein ausgeglichenes Punktekonto. Mins Minssen