Gasverluste im Berliner Netz mit gefährlichen ökologischen Folgen

Berlin. Angesichts von fünf bis sechs Prozent Verlusten im gesamten Berliner Gasnetz müssen der Berliner Erdgas AG jährlich zweckgebundene Fördermittel in Höhe von zehn Millionen DM zur Verfügung gestellt werden. Auch in diesem Fall wird der Sanierungszeitraum mindestens zehn Jahre betragen und zirka 400 Millionen Mark kosten. Zu dieser Einschätzung gelangte der umweltpolitische Sprecher der Grünen/AL, Hartwig Berger, in einer Presseerklärung vom Wochenende.

Das Netz im Ostteil der Stadt sei mit rund 20.000 Lecks mehr als 40mal so löchrig wie das im Westteil der Stadt und insgesamt in denkbar schlechtem Zustand. Die Folgen seien neben absterbenden Bäumen und gelegentlichen und unvermuteten Explosionen in Berlins Straßen eine Freisetzung des klimarelevanten Spurengases Methan (CH 4).

»Addiert man die Klimawirkung der Verbrennung des Gases und der Lecks, so kommt man allein für das Berliner Netz auf das 1,5- bis 2,5fache des Wertes einer direkten Kohleverbrennung. Dabei sind die Leitungsverluste von Sibirien bis Mitteleuropa, die laut dem Magazin 'Spiegel‘ 15 Prozent betragen sollen, noch gar nicht einbezogen«, so Berger. Der AL-Politiker rief den CDU- SPD-Senat dazu auf, einen Vorstoß auf Bundesebene zur Beteiligung an den Sanierungskosten der maroden sowjetischen Rohrleitungen in die Wege zu leiten. adn