Deutsche Boxer schlugen hart

Berlin (taz) — Peinlich, peinlich: „Andreas Schnieders äh, Verzeihung, Zülow, wird Schwerin zur neuen Box-Hochburg?“ fragte der völlig unvorbereitete Sportshowman Dieter Kürten den Ex-Weltmeister. Zülow säuerlich: „Das war es schon vorher.“ Tatsächlich waren deutsche Erfolge üblich, jedoch nur deutsche-demokratische. Doch bei der EM in Göteburg sahnten die Westler die Titel ab: Der Berliner Sven Ottke, der mit den neuen Trainern den Spaß wiederentdeckt hat, besiegte im Mittelgewicht Michal Franek (CSFR), der halbschwere Dariusz Michalczewski (Leverkusen) den Holländer Peter Zwezeriinen. Doch westliche Methoden ziehen bei den Ostboxern nicht allzusehr: So versuchte der Schweriner Manager Siemons die Dallas-Tour: Für des Ex-Europameister im Bantamgewicht, Andreas Tews, Schlagwut sollte Eifersucht herhalten. Vor dem Kampf mußte Tews Frau behaupten, der Gegener Todorow hätte sie anmachen wollen. Doch Tews scheint nicht sehr eifersüchtig zu sein und unterlag. miß

Welter: Welin (Schweden); Halbmittel: Akopkochjan (UdSSR); Vanderlijde (Niederlande); Superschwer: Beloussow (UdSSR) — Schnieders (Oldenburg) n.P. (33:18); Hablfliege: Marinow (Bulgarien); Fliegen: Kovacs (Ungarn) — Loch (Gera) n.P. (30:17); Feder: Griffin (Irland); Leicht: Nistor (Rumänien); Bronze für Marco Rudolph (Cottbus); Bantam: Todorow (Bulgarien); Bronze für Tews (Schwerin); Halbwelter: Zsju (UdSSR) — Zülow (Schwerin) n.P. (33:14).