piwik no script img

Fahrt nach Amerika lohnt nicht

■ Die größte deutsche Schiffsreederei Hapag Lloyd verdient immer mehr am Tourismus

Hamburg (ap/taz) — Trotz der Golfkrise und dem schwachen Dollarkurs hat die Hamburger Hapag- Lloyd-Reederei ihr Vorjahresergebnis 1990 wieder erreicht. Der deutliche Umsatzrückgang in der Linienschiffahrt sei teilweise durch Steigerungen im Touristikgeschäft wettgemacht worden, sagte Vorstandssprecher Hans Jakob Kruse gestern während der Bilanzpräsentation. Bei einem Umsatz von rund 3,45 Milliarden Mark betrage der Jahresüberschuß der größten deutschen Reederei wie 1989 41 Millionen Mark.

In der Linienschiffahrt erzielte Hapag Lloyd nach den Worten Kruses nur im Verkehr mit Lateinamerika ein befriedigendes Ergebnis. Die Transporte nach Nordamerika und Asien seien trotz Umsatzwachstums nicht gewinnträchtig gewesen. Als Grund nannte Kruse den niedrigen Dollarkurs und Druck auf die Transportraten. Der Anteil der Linienschiffahrt am Gesamtumsatz sank erstmals auf weniger als 60 Prozent, während der Touristikbereich auf 32 Prozent anstieg.

Besonders stolz zeigte sich Kruse über den erfolgreichen Markteinstieg der neuen Containerschiffsklasse der Firma. Die Neubauten können 4.400 Container tragen und sind mit der von Hapag Lloyd entwickelten „Schiffsführungszentrale“ ausgerüstet, die es einer einzigen Person ermöglicht, das ganze Schiff allein zu führen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen