Pipilika, die spurtstarke Ameise

Die südoldenburgische Geflügelwirtschaft (Sitz: Vechta) legt Wert auf die Feststellung, daß sie unschuldig am ballistischen Einsatz ihrer Sekundärprodukte gegen den hochverehrten Herrn Bundeskanzler ist. Das Ei stamme eindeutig aus der ehemaligen LPG-Mißwirtschaft, und der Hallenser Eiermann werde keineswegs in den Verband aufgenommen.

Der Spitzenverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (Bonn) erinnert in diesem Zusammenhang an seine neue Broschüre „Ich bin ein Käfighuhn und kein Mistkratzer mehr“. Dieses reichbebilderte Werk wird kostenlos abgegeben und schildert das Henne- Ei-Problem aus tierischer Sicht: „Ich lege meine Eier nicht illegal“, heißt es da wörtlich. Und „wenn ich wirklich unglücklich wäre, würde ich nicht so viele Eier legen.“ Prädikat: Zum Kotzen.

Zum „Essen für Bangladesh“ lädt die gastronomische Absturz-Station Kairo am 26. Mai das geneigte Publikum nach Walle. Bekocht werden die Gäste von den Küchenjungs des deutsch-bengalischen Vereins Pipilika. Und das heißt nicht das, was der unwissende Leser jetzt wohl denkt, sondern Ameise. Was da gegen den Hunger im Fernen Osten auf der Speisekarte stehen wird, war allerdings nicht zu erfahren. Guten Appetit, trotz alledem.

„An Frauen, die verstehen zu träumen und sich ihre eigene Wirklichkeit zu erschaffen“, wendet sich ein Brieflein, das zur Zeit goldkreismäßig unter Bremer Damen grassiert. Bis jetzt soll die überwiegende Zahl der Teilnehmerinnen mit nur 5 Mark Einsatz mindestens 7OOO Dollar erhalten haben. „Das rechnet sich“, würde wohl Ulrike Nölle sagen. Die Initiatorinnen (c/o Box 37914 Knoxville, Tn, USA) erklären das Erfolgskonzept so: „Frauen haben schon immer zueinander gehalten und sich gegenseitig unterstützt“. Toi,toi,toi,Mädels!

Bunt ist die Welt, jedenfalls im Kleinanzeigenteil des Weserkuriers: „Achtung, Asylantenvermieter, wir treffen uns am 17.5.91 um 19 Uhr im Hotel Zenit, Außer der Schleifmühle 73“. Und Sie?Paßt Ihnen der Termin?

Die evangelikale Christenheit Bremens stürmte dieser Tage alle erreichbaren Zeitungskioske, um dort die BILD-Zeitung in rauhen Mengen aufzukaufen. Das Begehr galt nur am Rande den dort erscheinenden Memoiren von Porno-Queen Teresa Orlowski, sondern dem Stimmzettel zur Volksabstimmung „Fristenlösung oder Indikationslösung.“ Das Ergebnis der Umfrage dürfte daher kaum als repräsentativ gelten, der Klingelbeutel aber bleibt jetzt leer.

Den Aufstieg in die 8. Kreisklasse sicherte sich jetzt gemeinsam mit dem TS Woltmershausen die 5. Herrenmannschaft des ESV Blau-Weiß. In einem dramatischen Entscheidungsspiel schossen Markus Tiefensee und Michael Döll die Tore zum 2:O-Erfolg gegen TuS Walle. Das Ergebnis wurde als triumphaler Sieg des einfachen Volkes gegen den Verein des großen Geldes bis zum Mittag des folgenden Tages gefeiert. Sportsenator Volker Kröning wurde in Abwesenheit zum Mannschaftsbetreuer ernannt, und Friedrich Rebers will das Team durch Überlassung eines spurtstarken Wildschweins aus dem Bürgerpark-Tiergehege verstärken. Nur weiter so!