Nachgefragt: Ohne Karte hilflos im Stau

NACHGEFRAGT

Ohne Karte hilflos im Stau

Kilometerlange Staus, stundenlanges Warten, schreiende Kinder, entnervte Eltern — warum wollen trotzdem so viele nicht auf ihr Auto verzichten? Der Leiter der Bremer ADAC-Pannenhilfe Peter Stendera: „Die meisten denken wohl 'mir wird schon nichts passieren'. Daß sie bereits im letzten Jahr im Stau standen, haben die schon wieder vergessen.“

Die diesjährige Hitparade der Pfingststaus in Bremens Umgebung: 30 Kilometer vor der Baustelle zwischen Arsten und Mahndorf, acht Kilometer auf der B210 Richtung Ostfriesische Inseln und über zehn Kilometer auf der A1 Richtung Hamburg.

Der Grund für die Staus liegt für Stendera in der ungenügenden Vorbereitung der Kurzurlaubsfahrt. „Die Leute schlagen alle ADAC-Empfehlungen über Nebenstrecken zu fahren, oder andere Verkehrshinweise in den Wind. Viele haben keine vernünftigen Karten und wissen überhaupt nicht, wie sie fahren könnten. „Für den Bremer Pannendienst des ADAC heißt das, permanent im Einsatz sein. „Die Fahrzeuge sind, wenn sie in den Stau kommen, total heißgelaufen, wegen der hohen Geschwindigkeit auf der Autobahn“, sagt Peter Stendera, „und dann funktioniert meist die automatische Lüftung nicht.“

Wegen der vielen Pannen könne bei Staus selten die Reihenfolge der eingegangenen Hilferufen eingehalten werden. „Wir fahren dann praktisch den ganzen Stau entlang und da müssen manche bis zu einer Stunde warten.“ Seine Pfingstzukunftsvision, wenn es bald noch viel mehr Autos gibt: „Es werden wohl immer mehr Autofahrer mal was ganz anderes machen, zum Beispiel 'ne Wanderung, und das Auto zu Hause lassen.“ bz