S-Bahn soll noch vor 1992 nach Potsdam fahren

■ Senat und Ministerpräsident Stolpe wollen schnelle Verbindung

Wannsee/Potsdam. Die S-Bahn soll noch vor dem von der Reichsbahn genannten Termin am 1. April 1992 von Wannsee nach Potsdam fahren. Dies wollen der Regierende Diepgen und der brandenburgische Ministerpräsident Stolpe. Die Strecke sei nicht nur eine wichtige Verkehrsverbindung, sondern habe auch einen hohen »Symbolwert für das Zusammenwachsen von Berlin und Brandenburg«. Derzeit versuche der Senat in Rücksprache mit den zuständigen Fachverwaltungen eine Wiederherstellung der Strecke zu beschleunigen. Diepen und Stolpe befürchten, daß die Berliner Reichsbahn-Direktion selbst den Termin April 1992 nicht einhalten kann. Ein Machtwort wird von Bundesverkehrsminister Krause erwartet, der sich jetzt für eine um zwei Jahre vorgezogene Betriebsaufnahme der Schnellbahn Berlin-Hannover ausprach. Der Verkehrsminister will am Freitag kommender Woche selbst die S-Bahnhöfe Wannsee, Griebnitzsee, Babelsberg und Potsdam- Stadt besichtigen.

Kürzlich hatte die BVG zum Herbst dieses Jahres einen provisorischen S-Bahn-Verkehr von Wannsee nach Babelsberg vorgeschlagen. Eine Behelfsbrücke über den Teltowkanal würde die Bundeswehr zur Verfügung stellen. Unterdessen sträubt sich die Bauverwaltung, der der Streckenausbau bis zum Teltowkanal obliegt, weiter gegen alle Zwischenlösungen für eine schnellere Aufnahme des S-Bahnbetriebs. Die Bestellung eines Trafos für ein mobiles Gleisrichterunterwerk lohne nicht, da damit nur der Abschnitt bis Babelsberg mit Strom versorgt sei, so Nikolaus Kapp von der Bauverwaltung. Am Bahnof Babelsberg könnten aus betriebstechnischen Gründen S- und Fernbahnzüge nicht gleichzeitig halten. thok