Verprellten—Aufstand?

■ Die Leiterin des Waldau-Theaters verteidigt sich

Mit Entrüstung weist Ingrid Waldau-Andersen alle Vorwürfe zurück, die aus dem Milieu des Ernst-Waldau-Theaters gegen ihre und Rolf B. Wessels' Leitungstätigkeit erhoben werden. Nein, kein Besucherrückgang, im Gegenteil: 20 Prozent Steigerung im freien Verkauf, 120.000 verkaufte Plätze im letzten Jahr, sagt sie. Allerdings muß sie einräumen, daß die Weihnachtsmärchen davon allein die Hälfte ausmachen.

Die Zahl der Schnupper- und Wahlabos sei enorm gestiegen, die der entscheidenden Fest- Abos allerdings weiß sie nicht zu sagen. Auch ist die Zuschauerentwicklung in absoluten Zahlen von ihr nicht zu erfahren.

Und warum sind 42 bekannte, beliebte Leute nicht mehr willens oder in der Lage, mitzumachen? Sind 42 Aussteiger ein Grund, sich Gedanken zu machen? „Ach, das ist ein Aufstand verprellter Leute“, sagt sie, „ich könnte zu jedem einzelnen was sagen!“ Zu Erika Rumsfeld? „Die fährt zweimal jährlich für drei Monate nach Amerika!“ Zu Klaus Nowicki? „Der hat mal hier nicht Zeit, mal da nicht. Wie wollen Sie da einen Spielplan machen?“ Vierzig Jahre lang muß es, im Falle Rumsfeld, doch irgendwie gegangen sein.

Am allgegenwärtigen Rolf B. Wessels will sie unbedingt festhalten: „ein ausgesprochen tüchtiger Mensch“. Schon einmal, 1988, hatte sie ihr Los mit dem seinen verstrickt und einen Putschversuch mit Rücktrittsdrohungen beantwortet. Das wird jetzt nichts mehr helfen. schak