Fußgänger sterben aus

■ Umfrage in Hannover belegt Fahrverhalten

Die Fußgänger in Hannover sterben aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage im Auftrag der Hannoverschen Verkehrsbetriebe ÜSTRA, die gestern in Hannover vorgestellt wurde. Während 1976 noch einer von drei Hannoveranern überwiegend zu Fuß ging, sei es heute nur noch jeder vierte. Dies bedeute mehr ÜSTRA-Kunden, mehr Fahrradfahrer, aber auch mehr Autofahrer in der Innenstadt. In den ersten vier Monaten sei die Zahl der ÜSTRA-Fahrgäste im Vergleich zum gleichen Zeitraum 1990 um 5,8 Prozent gestiegen, gab der Technische Direktor der ÜSTRA, Bernd Kosiek, bekannt.

Im Vergleich bewegen sich die Hannoveraner umweltfreundlicher fort als die Bürger vieler anderer Städte, weist die Studie nach. 23 Prozent gehen zu Fuß, 22 Prozent steigen in Bahnen und Busse ein und 16 Prozent treten in die Pedale. Die über 1 600 Hannoveraner und 458 Garbsener Befragten wurden neben ihrem Mobilitätsverhalten auch nach ihren Wünschen und Meinungen gefragt. Danach ziehen 96 Prozent aller Befragten den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) dem Auto vor, 87 Prozent wünschen sich weitere Verbesserungen des ÖPNV.

Die Ergebnisse der Studie sollen in konkrete Planungen der ÜSTRA einfließen, meinte Kosiek. „Die ÜSTRA hat nie eine autofreie Innenstadt gefordert. Die Ergebnisse der Umfrage sind aber ungeheuer wertvoll für uns, und wir werden damit nicht hinterm Berg halten“, fügte Kosiek hinzu. Zweckgebundene „Tarifrabatte“ wie das „Job-Ticket“ würden zur Zeit noch vom Gesetz behindert, doch hoffe man auf Veränderungen noch in diesem Jahr. dpa