Sonia Gandhi lehnt Vorsitz ab

■ Indiens Kongreßpartei steht vor einer desolaten Situation

Neu-Delhi (afp) — Zwei Tage nach der Ermordung des indischen Ex-Premierministers Rajiv Gandhi hat seine Witwe Sonia am Donnerstag in Neu-Delhi den Vorsitz der indischen Kongreßpartei abgelehnt. Die einstimmige Nominierung durch die 16köpfige Spitze der Partei hatte breite Kritik ausgelöst. Vor der Entscheidung war Sonia Gandhi nicht befragt worden. Die Lage im Land hat sich indessen etwas beruhigt, nachdem am Vortag bei blutigen Unruhen etwa zwanzig Menschen getötet worden waren. Sonia Gandhi erklärte am Donnerstag, die tragische Lage erlaube ihr nicht, das Spitzenamt der Partei zu übernehmen. SEITE 7