Wirtschaftsnotizen: Jena-Glas: Dritter Mann aus dem Westen / Keine sichere Zukunft für Mibrag / Mitropa poliert Negativ-Image auf / Zuwenig Steuern für Sachsen-Anhalt

Jena-Glas: Dritter Mann aus dem Westen

Zum Dritten Mann in der Geschäftsführung bestellte der Aufsichtsrat den Diplom-Volkswirt Achim George (49). Gleichzeitig wurde ein Investitionsprogramm mit einem Volumen von 25 Millionen Mark beschlossen, das als Teil des betrieblichen Sanierungskonzepts gilt. Die Entscheidungen wurden im Einvernehmen mit der Treuhandanstalt und dem Land Thüringen getroffen. Damit ist klar, daß die Schott Glaswerke in Mainz mit Mehrheit am Jenaer Glaswerk beteiligt werden. Sie übernehmen auch die unternehmerische Führung des Betriebs.

Keine sichere Zukunft für Mibrag

Die Treuhandanstalt will über das Überleben der vereinigten Mitteldeutschen Braunkohlenwerke AG (Mibrag) frühestens in drei Monaten entscheiden. Eine Standortzusage sei abhängig von den Ergebnissen eines derzeit erarbeiteten Treuhand-Gesamtkonzepts, sagte Treuhand-Vorstandsmitglied Dr. Klaus Schucht. Er könne sich allerdings durchaus vorstellen, daß langfristig nur das größte ostdeutsche Braunkohleabbaugebiet in der Lausitz überleben wird. Hier gebe es auch deutlich mehr Investitionsangebote, sagte Schucht.

Mitropa poliert Negativ-Image auf

Mit neuen Marketingkonzepten und einem verbesserten Leistungsangebot will die Mitropa AG ihr Negativ-Image aufpolieren. Vor allem auf den Bahnhöfen und in den Zügen, wo sich 70 Prozent der Gesamtleistungen konzentrieren, soll das Angebot verbessert werden. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Reichsbahn sollen die Bahnhöfe in den neuen Ländern attraktiver gestaltet werden. Geplant sind Pilotprojekte in Berlin, Chemnitz, Cottbus und Schwerin, die bis Ende 1992 fertiggestellt werden sollen.

Zuwenig Steuern für Sachsen-Anhalt

Nur jede fünfte Mark kann Sachsen-Anhalt für seinen Haushalt aus eigenen Steuereinnahmen aufbringen. Am Donnerstag brachte Finanzminister Münch (CDU) den Nachtragshaushalt ein. Demnach wird der Gesamtetat von 16,2 Mrd. DM nur zu 3,6 Mrd. DM aus Steuereinnahmen finanziert, der Rest kommt aus Krediten und dem Fonds „Deutsche Einheit“.