SAMSTAG: Titfield Express / Anders als die anderen / Ausbruch der 28 / Seine letzte Chance

TITFIELD EXPRESS

Sollte jemand Interesse haben zu erfahren, warum John Cleese ausgerechnet einen Uraltmeister wie Charles Crichton mit der Regie von Ein Fisch namens Wanda betraute, so bekommt die betreffende Person mit dieser britischen Komödie aus dem Jahre 1952 ausreichend Anschauungsmaterial geliefert. Crichton, dessen (Wieder-)Entdeckung noch immer auf sich warten läßt, erzählt auf höchst amüsante Art und Weise von den EinwohnerInnen einer kleinen Gemeinde, die sich mit der behördlich verfügten Stillegung ihrer Bimmelbahn nicht abfinden wollen.

(3sat, 17.30 Uhr)

ANDERS ALS DIE ANDEREN

Wer hinter diesem Titel Schwulitäten vermutet, der liegt halbwegs richtig. Geschmackvoll und dezent in Szene gesetzt, kuriert Deborah Kerr schlußendlich mit Tea and Sympathy, so der Originaltitel, nach Naturheilermanier die charakterliche Unebenheit des jugendlichen Protagonisten.

(Hessen 3, 20.00 Uhr)

AUSBRUCH DER 28

Der als Lieber Onkel Bill beneidenswert langmütige Brian Keith hatte als nach Schottland verschickter Landser irischer Abstammung ganz andere Sorgen. Vom Drehbuch mit der Führung eines Kriegsgefangenenlagers betraut, mußte er unsere blonden Jungs Helmut Griem und Horst Janson zur Räson bringen, da diese an den idyllischen Highlands wenig Gefallen fanden und sich lieber zur Küste maulwürfelten. Den Auftrag für den Tunnel unterm Ärmelkanal haben sie trotzdem nicht gekriegt. Statt dessen verschwand Janson nach Drehschluß in Richtung München, um sich unter dem Decknamen Der Bastian an Karin Anselm ranzumachen.

(ARD, 22.15 Uhr)

SEINE LETZTE CHANCE

In den Sechzigern mußte George Nader als Jerry Cotton in deutschen Hauruckkrimis herumkapsern; dabei hat der Mann tatsächlich mal etwas Anständiges gelernt. In besseren Tagen agierte er neben dem jugendlichen Draufgänger Tony Curtis, dem er in diesem Film ein väterlicher Freund ist, was der ungezogene Lümmel allerdings mit immer wieder neuen Gaunereien übel vergilt. Der Film enthält zum einen Motive des Klassikers Public Enemy, andererseits folgt er teilweise der Lebensgeschichte des Gangsters Tony Pino, dessen größter Coup, der Überfall auf einen Geldtransporter der Firma Brinks, 1978 noch einmal von William Friedkin als Gaunerkomödie (Big Job at Brinks) verfilmt wurde.

(ARD, 23.55 Uhr)