Nachspiele, Vorspiele

Impressionen beim Rheinischen Musikfest in Köln  ■ Von Frieder Reininghaus

Anlauf

Die Masse, so meinte einer, der den Kulturbetrieb gründlich kannte, die Masse könnt ihr nur durch Masse zwingen. Und, als habe er Köln (und nicht Weimar) vor Augen gehbt: man wünschte sehr, der Menge zu behagen, besonders weil sie lebt und leben läßt. So wurde Mitte Mai für die Millionenstadt am Rhein tatsächlich von der Big Band bis zu Big Bach, von Robert Schumann bis Ravi Shankar, Silcher bis Stockhausen, vom Kaffeekonzert bis zur Kompositionsklasse Kagel, von Wibbelstelz bis Winzberger, von Ina Deter bis David Tudor alles aufgeboten, was nicht nur Tuten und Blasen läßt, Singen und Sagen kann, sondern auch einen gewissen medialen Unterhaltungswert verspricht. Mostly Mozart. Und jedermann erwartet sich ein Fest.

Berufungen

Köln, sei, hieß es 1887 in der Allgemeinen Musikzeitung über das Niederrheinische Musikfest damals, wie berufen für eine derartige Versammlung, da die Mittel und Kräfte, welche die würdige Durchführung der musikalischen Veranstaltungen erfordert, in reichem Maasse vorhanden sind. Freilich ist die heutige Berufung auf die lange Tradition nicht unproblematich. Denn was sich da aus voller Männerbrust im Jahr 1818 als Musikfest erhob und durchaus auch den demokratischen Bestrebungen im wirtschaftlich fortgeschrittenenen Rheinland dienen sollte, was mit der Pflege des Erbes der „Nationalkultur“ in Zeiten der nicht existierenden Nation Zeichen setzte, das geriet schließlich in nationalistisches und, fast zwangsläufig, nationalsozialistisches Fahrwasser. Das Festival, 1984 vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) nach einem Vierteljahrhundert Generalpause wieder ins Leben gerufen, kann sich auf den demokratischen Impetus der Vormärzzeit nicht berufen. Auch sollten die heutigen Musikfest-Betreiber sich nicht auf ungebrochene Kontinuität kaprizieren.

Chortraditionen

Nirgends ist das Altern des vor 175 Jahren neugegründeten Festivals so deutlich wie bei den Chören, die nach einem von der Kreis-Sängervereinigung ausgeklüngelten Proporz den Gürzenich in Beschlag nahmen. Vom alten Purcell bis zum jugendbewegten Wolters und einigen Lokalgrößen reicht das Spektrum, vom Männergesangsverein Höhenberg 1879 über den SV Loreley 1901 und den Frauenchor Postalia 1930 bis zum Jungen Chor 1972. Klingende Sozialgeschichte des Stehengebliebenen.

Drehleier

Michael Riessler und seine französischen Freunde verfremden herkömmliche Instrumentalklänge elektronisch, erzeugen zugleich Klang-Klischees elektronischer Musik mit traditionellen Apparaten. Mit der Drehleier. Inspiriert vom steifen Wind des Atlantiks und der unverwechselbaren Landschaft des Calvados: ein Liebeslied des Troubadix für grunzende Tuba und die von Valentin Clastrier gequälte vielle à roue. Ein Königreich für ein gebratenes Wildschwein!

Elektroakutes

Drei heiße Piecen aus der Grenzzone des Free Jazz — gleichfalls unter der Rubrik Elektroakustische Improvisationen: Ungebärdige Musik der unterschiedlich verdichteten und mal wild, mal sanft hinausgeschleuderten Klangfiguren. Chris Brown, Larry Ochs & Co. haben sich schriftlich vorbereitet für ihre gediegene Schwerarbeit, bei der Schlagwerker Willy schließlich die Noten zur Seite fetzt, und doch resultiert die Intensität der Sache aus den blitzschnellen Reaktionen zwischen Menschen — und Maschine. Das Bindemittel, geschmacksverstärkend und als Antioxydationsmittel wirkend, ist die Live-Elektronik.

Frühzeit

Als der Krieg aus und die Tür zu einer besseren Zukunft (dank Wirtschaftswunder) offen war, mutierten auch gewesene Hitlerjungs und Mitläufer zu Bekennern des radikal Neuen in der Musik. Das Kölner Studio für elektronische Musik gewann Pilotfunktion. Anders freilich als die französischen Kollegen, die in den Fünfzigern mit ihrer musique concrète an der Verarbeitung von Naturlaut laborierten, bestanden die Wortführer in Köln auf der ausschließlichen Verwendung von synthetisch erzeugten Schwingungen. Nichts sollte mehr an geschichtlich Belastetes erinnern. Giselher Klebe übertrug Ordnungsmuster der Logarithmentafel auf sein Werk Interferenzen. Karlheinz Stockhausen kreierte seinen Gesang der Jünglinge für das Konzert Unerhörte Musik, das der WDR am 30. Mai 1956 präsentierte. Und jetzt „rekonstruierte“: die Bänder von damals wurden kopiert und im Großen Sendesaal vorgeführt, den man aus dem Geist der fünfziger Jahre restaurierte. Das, was damals „Unmut und Ärgernis“ auslöste, „die Lachmuskeln unwiderstehlich reizte“ und den älteren Damen die Kaffeetassen aus der Hand fallen machte, hat viel von seinem Schrecken, vom Stachel des Aufruhrs im Namen des musikalischen Materials verloren. Allzu genau nahmen es die Programmverantwortlichen mit der Rekonstruktion der Frühgeschichte des von ihnen mitbetriebenen Fortschritts ohnehin nicht. Zwar spulten sie die Elektronische KompositionI von Hermann Heiss ab und attestierten deren Urheber, daß er das System seines Lehrers Matthias Hauer durch die Integration der musikalischen Bewegung abwandelte. Sie verschwiegen jedoch diskret, daß Hermann Heiss besonders intensiv in eine keinesfalls bloß musikalische Bewegung integriert war und — wie Harald Genzmer — Originalkompositionen für Hermann Görings Luftwaffe beisteuerte („Kein Tor der Welt ist uns zu hoch“), ebenso eine Huldigungsmusik zur Geburt des Reichsmarschallstöchterchens Edda. Zu begreifen wäre, wenn die reaktivierte Kunst-Aktion ohne Akteure von 1956 redaktionell von Fragen begleitet würde, wie etwa der, warum junge und nicht mehr so junge Komponisten nach 1945 der Faszination der Technik erlagen. Gerade die frühen elektronischen Kompositionen in Köln, die so sehr den Traditionsbruch proklamierten, standen auf ihre Weise in großer deutscher Tradition: der des Technik- und Organisationsfetischismus. Die Musikabteilung des WDR könnte gewiß andere Zeitzeichen setzen. Sie wollen zur rechten Hintertür hinaus.

Gala

Musikfest Krönung: noch einmal letzte Werke. Wieder von Mozart, versteht sich. Wer wollte 1991, festspielmäßig gesehen, dem Sog widerstehen?! Und diesmal, als Abschluß in mehrfacher Hinsicht, mit Gary, dem Publikumsliebling. Er schenkte, so jubelte die mit dem Musikfest eng verwobene örtliche Presse, Einblicke in Wunder von Harmonik, Instrumentation und Polyphonie. Danke, Gary! Im TV ist's noch schöner. Zu Hause sitzen wir bekanntlich in der ersten Reihe. Sehen also aus nächster Nähe das Streichen der (von unseren Gebühren genährten) Quasi- Beamten und wie die Rundfunkchoristen an den Noten kleben. Warum auch sollten sie über den Rand ihrer Klavierauszüge hinausblicken? Das Requiem schnurrt sowieso ab. Und die Bewegungen des Herrn am Pult, dieses spezifische Lächeln zum lacrimosa dies illa, die beifallheischenden Blicke zur tödlichen Süßigkeit der Musik — all das ist ganz offensichtlich für die Kamera bestimmt. Dafür ist der Musikkritiker nur noch bedingt zuständig.

Heiligenschein

Süßliches Parfum, dachte ich, ströme aus meinem Fernseher; ich fing an, nach der Ursache des Verwesungsgeruchs zu suchen — vielleicht hatte sich eine Maus verirrt. Da traf mich der ästhetische Keulenschlag des großen heiligen Köln: während die Requiem-Musik sich, qui a pius es, im Tutti zum adagio breitzog, wuchs das Portrait des in Frankfurt und Köln so schnöde abgehalfterten Chefdirigenten aus der Totale von Chor und Orchester wie ein von Lichtstrahlen gefaßtes Heiligenbild: das Häubchen Schlagobers auf dem Kitsch der Mozart-Vermarktung. Der Rechnungshof mag wissen, weshalb dergleichen aus dem Gebührenaufkommen gesponsert werden kann.

Isabelle &

James

Isabelle ist eine junge, und — wie uns die Lokalpresse wissen läßt — noch unverbogene Künstlerin, die das — im guten Sinne — naive Zugehen auf Mozarts Musik kann. Sie ist jedenfalls flink mit dem Bogen und griffsicher mit der linken Hand; sorgte mit dem vom Chefdirigenten taktierten Gürzenich-Orchester für das konzertante Vorprogramm zu Gustav Mahlers Klagendem Lied, das wohl — um im Bild der örtlichen Kritik zu bleiben — von der Verbogenheit seines Schöpfers kündet. Der sportive James modellierte Plastizität heraus — Plaste und Elaste aus Amerika. Klagendes Lied.

Kölsche Tön

Geschlossene Veranstaltung. Dä Baas vum Aldermaatspillkreis und de Cologne Antik Swingers — zusammen mit Berufskölnern in dem fast aus den Nähten platzenden Lokal Bei d'r Tant. Die örtliche Brauerei- Industrie dürfte insgesamt mehr Nutznießer als selbstlose Förderin des Musikfestes sein — und steuert das Verbindlichste bei.

Ladenhüter

Nicht nur Bei d'r Tant entstellt sich das Kölner Kulturleben zur Kenntlichkeit. An der Cappella Coloniensis, der vom WDR vornehmlich zur Überbrückung des Nachmittags mit Seicht-Klassik ausgehaltenen Spezialtruppe, ist die Entwicklung auf dem Sektor der historistischen Musizierpraxis vorübergegangen, seit Nikolaus Harnoncourt auf diesem Gebiet Maßstäbe setzte und selbst in Köln der muntere und pfiffige Reinhard Goebel das Neue im Alten auf interessantere Weise herauskitzelt. Auch zum Musikfest geigt sich die Cappella, linde geleitet, von Fasch nach Mozart durch: grau und konturenlos wie im Sendealltag.

Manifest

Zerstreuung ganz anderer Art bot sich auch weiter unten. Im Galerie- Keller Schneiderei — eingebettet in eine Wechselausstellung, samt ausschweifendem Disput und Uraufführungen — die Rede des Musiktheoretikers Heinz-Klaus Metzger, die das mit dem Musikfest (lose) assoziierte Projekt praemoderne?! grundsätzlich unterfütterte. Metzger wandte sich wider die postmoderne Denunziation der vernünftigen Begriffe Fortschritt, Revolution, Modernität: Nicht das unter ihnen Befaßte ist der Ursprung des aktuellen Übels, sondern, daß es nicht verwirklicht wurde, weshalb es, trotz achtbarer Ansätze, noch keine Moderne gab. Damit jedoch entfällt die chronologische Voraussetzung für den Begriff der Postmoderne.

Neos

Gerahmt von Werken einer (schon nicht mehr so frischen) „Neuen Einfachheit“ und einer (ebenso bereits in die Jahre kommenden) „Neuen Komplexität“, in denen vielleicht das Rumoren des „Neuen Wilden“ noch fortzuckt, rechnete Metzger/ München mit den „proklamierten Neos“ ab: der Neo-Gotik des 19. Jahrhunderts, dem Neoklassizismus, der Neo-Romantik. Demgegenüber markierte er die Prämissen des wahrhaft Neuen im Terrain der Künste: Ästhetische Konzeptionen und Verwirklichungen, die zu spät kommen, zählen nicht. Sie sind unauthentisch, epigonal, bestenfalls rückständig. So strenge Maßstäbe wird man an die geschichtliche Bewegung der gesellschaftlichen Verhältnisse im allgemeinen und der Industrieproduktion im besonderen nicht anlegen wollen.

Opportunismus

postmoderner

Quälgeister

Unter dem Emblem des Musikfestes, dem vierhändig klavierspielenden Maikäfer, bringt sich der Holzwurm in Erinnerung — anachronistisch in der Ära von Beton, Stahl, Glas und Mikroprozessoren; gut genährt von seiner produktiv vordringenden Tätigkeit in der Studierstube, den Frühschriften des Karl Marx' vor allem und dem Spätwerk Theodor W. Adornos. Kunstvoll die Lineatur seiner Spuren. Für die Härte der ehernen Verhältnisse, in denen er für die Dialektik der Aufklärung weiterpocht, sind die Werkzeuge der zur Familie der Klopfkäfer Gehörenden kaum mehr geeignet. Sie werden nurmehr als Irritation wahrgenommen oder als unterhaltsame Einlage in ansonsten allzu vegetarisch geratener Kunst-Kost abgetan. Würde seiner leisen Arbeit wenigstens etwas Aufmerksamkeit gewidmet, so könnte man Heinz-Klaus Metzgers Thesen bemerkenswerte Denkanstöße entnehmen. Die neue Postenjägerei, sagt er, brach in Politik, Wirtschaft und Kultur mit dem Gerede vom postindustriellen Zeitalter herein, das im Zeichen einer vorgeblichen „Dienstleistungsgesellschaft“, welche die Unbilden der Industrie- Epoche mählich zu heilen berufen sei, die tatsächliche Industrialisierung nun auch aller Dienstleistungen just im selben historischen Augenblick einnebeln sollte, in dem die einstige musikalische Avantgarde Europas anhob, von „postseriellem Komponieren“ zu sprechen. Unterdessen sind Seveso und Tschernobyl überall. Die Industrie wächst weiter wie ein Krebs, der offenbar das Wappentier des Fortschritts ist, sagt Metzger. Um aber die niedrigen Beweggründe des Ganzen, die selbstverständlich wie eh und je die ökonomischen der Maßgebenden sind, der Kritik der politischen Ökonomie ein für alle mal zu entziehen, camoufliert der Neoliberalismus die Strenge seines Regiments — je nachdem, welchem Lande er sich empfiehlt — als Post-Kapitalismus, Post-Sozialismus oder Post-Kommunismus und definiert den ganzen historischen Prozeß, um den es dabei geht, als Post-Historie. Denn nichts mehr soll dagegen geschehen können, die Geschichte sei am Ziel. Die so gewürzte Metzelsuppe hat den Schmeckleckern im Galerie-Souterrain wenig gemundet.

Romanische Nacht

Da taucht man lieber wieder in die wohlige Wärme der überfüllten Kirche St. Maria im Kapitol ein, um sich, gegebenenfalls bis vier Uhr in der Früh, an Mozart zu erbauen oder mit Gregorianik die überreizten Nerven zu beruhigen. Im Kreuzgang gibt's Kölsch.

Subventionsschaffen

Es komme heute nicht mehr darauf an, hatte es im Kölner Manifest geheißen, was ein Künstler schaffe, sondern, was er abschafft. Die Idee freilich, die Künstler seien jetzt vor allem Entsorger, paßte den Kindern der Versorgungsgesellschaft überhaupt nicht in den Kram. Sie wollten ran an die Fleischtöpfe, die subventionsgefüllten, und abernten.

Tod

La musique Savante manque à notre desir. Die Uraufführung des Stücks für zwei Klaviere und Akteur, dem Umkreis des Metzgerschen Denkens entsprungen, repräsentiert womöglich den fortgeschrittensten Stand kompositorischen Denkens. Aus dem Abarbeiten der beiden Pianistinnen an Einzeltönen erhob der Komponist Rainer Riehn die Stimme, sprach von der Verdrängung des Todes, dem Zusammenhang von Sterben und Essen, Fressen, Saufen. Da riß eine Saite — sinnfällig zur Ausführung, daß Kunst der Tod des Sinns sei. Der Tonsatz verdichtete sich, zitierte Beethoven, Schumann, ausführlich Mozart (der freilich, wohl wegen der Probleme, die sich aus der Umstellung der Spieltechnik ergeben, Pi-hsin Chen und Catherine Vickers hörbar überforderte). Nach einer Steigerungsphase wird den manifestierenden Worten das Feld überlasen: Vernunft ist eine scharfe Speise. Auch das also ein neues Rheinisches Musik-mani- fest.

Unübersichtlichkeit

Daß wir in einer Phase der neuen Unübersichtlichkeit leben, hatte Metzgers Manifest eingeräumt. Aber darauf antwortete er sich, als Vorschlag zur Ungüte: da das Stichwort der Postmoderne nur ausgegeben wurde, um zu vernebeln, die Moderne noch gar nicht ins Werk gesetzt wurde, befinden wir uns vielmehr in der Praemoderne. Diese These schließt die Augen vor der Tatsache, daß Moderne seit annähernd hundert Jahren keinesfalls nur in Denkformen besteht. Sondern mit Macht zum Durchbruch drang, auch mit Gewaltförmigkeit und Folgen, Spätfolgen, Konsequenzen. Die These gleicht jener, nach der es Sozialismus und Kommunismus real nicht gegeben habe, nur als uneingelöste Theorie.

Verunsicherungen

Teure Klangkörper wollen sichere Erfolge einfahren — dem Experimentieren sind sie derzeit, auch wenn sie ihre Existenz wesentlich der Verpflichtung aufs Ausprobieren von Neuem verdanken, abhold. Hans Vonk heißt der neue Chefdirigent des WDR-Sinfonie-Orchesters. Und er präsentierte sich zum Fest — mit Mozart natürlich. Und lauter letzten Werken. Nicht nur einer bemerkte beklommen, daß die Tempi undeutlich vorgegeben wurden, die wünschenswerte Klarheit sich nicht einstellte, die Verunsicherungen im Zusammenwirken unüberhörbar blieben. Da darf man sich fragen, mit was der zuletzt verschiedentlich verteufelte Bertini ausgetrieben wird.

Weltuntergang

Ob das Ende der Lebewesen auf dem Planeten abzuwenden sei, hängt nach den Worten des Kölner Manifests davon ab, ob die Moderne doch noch gelingt und ob es nicht schon zu spät für sie ist. Daß sie mit Chef-Künstlern wie Vonk gelingt, darf jedenfalls bezweifelt werden.

Zelebration

Wunderbar die Ruhe, die von Morton Feldmans Klavierstück For Cage ausgeht. Man vergißt darüber sogar, sich über die temporären Installationen an den Wänden zu erbosen. Auch hier, wie allüberall bei diesem Kölner Musikfest: viele Anstöße. Anstöße von Taschen, Knien, Schirmen, Kippen, Ellbogen. Dicht gedrängt das Publikum im flächendeckenden und platzgreifenden Angebot quer durch alle Sphären der Musik. Und es gibt eine ganze Menge, die sich in der kulturellen Landschaft der neuen Unübersichtlichkeit eben durcharbeitet, auch wenn keiner so genau weiß, wo es hingeht. Aber die Taschen, Schirme und Ellbogen sind kräftig im Einsatz.