Nachgefragt: Ohne Hoden - ohne Chance

NACHGEFRAGT

Ohne Hoden — ohne Chance

“Wer ist der schönste Setter im Land“, hieß es am Wochenende in der Reithalle Stuhr, wo der Verein der Setterfreunde (VDS) eine Setterschönheitsschau veranstaltete. 130 Setter hatten stolze Frau- und Herrchen an die Leine genommen und wetteiferten um die Plätze. Der Sieger des Pokals: Agus vom Steinbachtal, ein vierjähriger Rüde.

Was ist Hundeschönheit? Claudia Schüler vom VDS weiß Bescheid: Zum einen sollten, wenn man von vorne auf den Kopf eines Hundes sieht, die beiden Linien von der Stirn bis zur Nase parallel verlaufen, ebenso die von Oberkopf und Unterkopf. Dann müssen die Augen schön dunkelbraun sein. Beim Haarkleid gilt: je dunkler, desto besser. Außerdem soll der Hund „im Quadrat stehen“.

Wie das um Hundeswillen geht? Ein vorgestelltes Quadrat soll er praktisch ausfüllen, also rein mathematisch die Seitenlänge mit der Höhe übereinstimmen. Wichtig ist noch, daß er raumgreifend vorgestellt wird.

Wie bitte? Der Setter muß mit hoch erhobenem Kopf und stolzem Gang vorwärtsschreiten. Er sollte eben einen möglichst guten Eindruck machen und sich nicht so hängen lassen.

Und der Schwanz? Der ist natürlich wichtig. Die Rute darf auf keinen Fall klemmen sondern muß den Körper sozusagen in der gleichem Höhe verlängern und sollte wedeln. Man nennt das „den Schwanz freudig in Aktion tragen–. Wichtig ist auch noch, daß sich der Hund anfassen läßt, möglichst gleichgültig ohne wegzuziehen. Und dann kann ein Rüde noch mit den Hoden punkten, ob die überhaupt da sind und ob die Pfoten vernünftig ausgeschnitten sind und ohne Haarbüschel.

Stimmt es, daß sich Hund und BesitzerIn ähnlich sind? Eigentlich schon. Ein kräftiges Herrchen hat meist auch einen kräftigen Rüden und eine schmächtige Frau einen schmächtigen Hund. bz