INTERVIEW: „Bösartig ist der Mensch“

■ Frau Höller vom Pinscher-Schnauzer Club 1895 e.V. zum Kampf gegen die Killerköter

taz: Pinscher und Schnauzer sind ja ausgesprochen friedliche Hunde...

Frau Höller: ...ausgesprochen friedliche und freundliche Hunde, so richtig was für die Familie.

Das kann man von Kampfhunden nicht gerade sagen. Jetzt sollen sie in Großbritannien eingeschläfert werden.

Auch hier will man sie verbieten.

Was halten sie als Hundefreundin davon?

Das ist ein bestimmtes Milieu, in dem diese sogenannten Kampfhunde gehalten werden, Zuhälterkreise und so. Und die suchen natürlich solche Hunde und bezahlen Phantasiepreise dafür. Aber jetzt alle möglichen Rassen als Kampfhunde zu bezeichnen, ist doch ein Ding der Unmöglichkeit.

Es geht doch jetzt erstmal um die Pit Bull Terrier und japanische Tosas.

Bei Hunden haben wir wie bei Menschen solche und solche. Wenn jetzt sämtliche solcher Hunde eingeschläfert werden, treffen sie wahrscheinlich 90 Prozent harmlose und 10 Prozent bösartige.

Schließlich haben diese Killerköter genug auf dem Gewissen.

Aber man hört ja immer nur von einzelnen Fällen, nicht von der großen Masse der Hunde.

Sie sind also dagegen, daß Kampfhunde eingeschläfert werden?

Nein, ich bin nicht grundsätzlich dagegen. Grundsätzlich bin ich nur dagegen, daß alle Hunde dieser Rassen eingeschläfert werden.

In Hamburg sollen solche Hunde nur mit Waffenschein gehalten werden dürfen.

Leute, die solche Hunde haben wollen, werden diese Gesetze genauso umgehen, wie sie alle anderen umgehen. Deswegen halte ich nichts davon. Wenn sich dann irgendein Zuhälter einen scharfen Hund hält, dann meldet er ihn eben auf den Namen seiner Tante an. Und damit erfassen sie ihn schon nicht mehr.

Und wie sollte man gegen dieses Hundeunwesen vorgehen?

Die Zucht von diesen Hunden einfach verbieten. Und auch die Einfuhr. Dann hört das von selber auf. Der Hund kann ja nichts dafür. Kein Tier ist von Natur aus bösartig. Bösartig von Natur ist nur der Mensch Interview: bam