BVG-Ticket kostet ab August drei Mark

■ Senat beschloß Tariferhöhungen für BVG, BVB, Be- und Entwässerung und die Müllabfuhr/ BVB-Ticket künftig für 1,80 zu haben/ BVG-Umweltkarte soll 70 Mark kosten

Berlin. Mit leichten Korrekturen hat jetzt der Senat die von Verkehrssenator Herwig Haase (CDU) vorgeschlagenen Tariferhöhungen bei BVG und BVB beschlossen. Weitere Tariferhöhungen plant der Senat für Be- und Entwässerung sowie die Stadtreinigung. Verkehrssenator Haase sagte gestern, er rechne mit einer Zustimmung des Parlaments.

Die Tariferhöhungen bei BVG und BVB sollen am 1. August in Kraft treten. Mit drei Mark (bisher: 2,70 Mark) wird der Einzelfahrschein bei der BVG künftig nicht ganz so teuer, wie ursprünglich von Haase geplant, der einen Preis von 3,50 vorgeschlagen hatte. Im Osten soll das Einzelticket künftig 1,80 Mark (bisher: 20 Pfennig) kosten und wie sein Gegenstück im Westen zwei Stunden lang gültig sein. Darüber hinaus soll dieser Fahrschein — wie künftig alle BVB-Tickets — auch für Fahrten in den Westteil gültig sein und damit den bisherigen Übergangstarif von zwei Mark ersetzen.

Die Kurzstreckenkarte soll im Westen zwei Mark kosten und im Osten für eine Mark zu haben sein. Der Preis der Umweltkarte wird im Westen von 65 auf 70 Mark steigen, nicht auf 75 wie von Haase ursprünglich geplant. Bei der BVB erhöht sich ihr Preis von 30 auf 40 Mark. Nur geringfügig teurer werden die Senioren-, Schüler- und Ausbildungskarten.

Gleiche Preise in Ost und West werde es vorerst nur dort geben, wo gleiche Voraussetzungen vorliegen, sagte Haase. Deshalb sollen zunächst lediglich die Sozialkarten sowie die Touristenkarten in beiden Stadthälften zum selben Tarif von zehn beziehungsweise zwölf Mark zu bekommen sein.

Von den Tariferhöhungen verspricht sich der Senat Mehreinnahmen von insgesamt 89 Millionen Mark im Jahr. Im Vergleich zu Hamburg, München oder Rhein-Ruhr sei Berlin immer noch ein »überaus günstiges Tarifgebiet«. Das Milliardendefizit bei BVG und BVB bleibe, fügte der Verkehrssenator hinzu. Nun komme es darauf an, BVG und BVB auf Einsparmöglichkeiten hin zu »durchforsten«.

Haase rechnet nicht damit, daß die BVG durch die Tariferhöhung in größerem Umfang Kunden verlieren wird. Wichtiger als der Preis sei die »Attraktivität« der Busse und Bahnen. Für die BVB habe man hierzu allerdings nur eine »grob überschlägige Berechnung« angestellt.

Die Fraktion Bündnis 90/Grüne warf dem Senat dagegen vor, bisher hätten alle Tariferhöhungen zu einem Nachfragerückgang und damit zu einem vergrößerten Defizit geführt. SPD-Fraktionschef Ditmar Staffelt sah es dagegen als »besonderen Erfolg« an, daß der Preis der Umweltkarte geringer steigen werde, als ursprünglich geplant.

Die Tariferhöhungen bei Be- und Entwässerung sowie der Stadtreinigung sollen bereits am 1. Juli in Kraft treten. Mit 153 Pfennig pro Kubikmeter wird der Wasserpreis in beiden Stadthälften gleich hoch sein, Entwässerung und Stadtreinigung bleiben im Ostteil billiger als im Westteil. Die Tariferhöhungen werden jede Person im Osten mit 5,35 Mark pro Monat zusätzlich belasten, im Westen mit 3,22 Mark. hmt