Behörden sind Landplage

■ Meinungsumfrage unter Sachsen-AnhaltinerInnen/ Diagnose: Unzufriedenheit

Magdeburg. Die örtlichen Behörden machen den Sachsen-Anhaltinern zu schaffen. Umfragen der Projektgruppe „Meinungsforschung“ an der Technischen Universität „Otto von Guericke“ in Magdeburg ergaben, daß fast zwei Drittel von über 1.300 Befragten mit den Ämtern im Clinch liegen. Vor allem Leute jüngeren und mittleren Alters plagten sich mit der Bürokratie rum. Je größer der Wohnort, desto ärgerlicher der ganze Krams. Nur sechs Prozent waren mit dem jetzigen Zustand zufrieden.

Die vom 22. April bis 4. Mai durchgeführte Untersuchung in Sachsen-Anhalt ergab, daß die Unzufriedenheit über das Arbeitsplatzangebot wächst. Lag der Anteil der Unzufriedenen bei der letzten Befragung im November/Dezember vergangenen Jahres noch bei drei Viertel, erhöhte er sich jetzt auf knapp 88 Prozent. Nur 2 Prozent zeigten sich mit dem Arbeitsplatzangebot in Sachsen-Anhalt zufrieden. Ein knappes Drittel der Befragten war mit „Ordnung und Sicherheit“ im Lande nicht einverstanden. Mit zunehmendem Alter wächst die Sorge über den gegenwärtigen Zustand. Als unzureichend wird das Kultur- und Freizeitangebot betrachtet. Vor allem die 18- bis 45jährigen leiden darunter. Am unzufriedensten sind die Einwohner kleinerer Orte. Handel und Versorgung scheinen dagegen besser zu klappen. War es im November/Dezember noch jeder Fünfte, der sich zufrieden dazu äußerte, beantwortete im Mai jeder dritte diese Frage mit positiv. Im Umweltschutz beginnen nach Ansicht einiger Befragter die Maßnahmen zu greifen. Waren es bei der letzten Untersuchung noch 75 Prozent, die mit dem Zustand der natürlichen Umwelt unzufrieden waren, sank die Zahl auf 66,9 Prozent. 27,4 von vorher 18,7 Prozent der Befragten waren weder zufrieden noch unzufrieden. Insgesamt ergab die Studie, daß unter den nach dem Zufälligkeitsprinzip ausgesuchten Männern und Frauen über 18 Jahre die Unzufriedenheit dominiert. taz/adn