ETA-Kommando ausgehoben

Vich (ap/dpa) — Nur einen Tag nach dem blutigen Bombenanschlag auf eine ihrer Wohnkasernen hat die paramilitärische spanische Polizeitruppe Guardia Civil im Raum Barcelona eine Gruppe mutmaßlicher Attentäter und zwei Sprengstoff- und Waffenlager ausgehoben. Bei der Polizeiaktion wurden zwei mutmaßliche Etarras — Juan Carlos Monteagudo und Juan Felix Erezuma — erschossen. Fünf weitere Personen wurden festgenommen, eine von ihnen erlitt Schußverletzungen. Die spanischen Behörden nehmen an, daß die Gruppe verantwortlich für die Sprengung der Unterkunft der Guardia Civil in der Stadt Vich (katalanisch: Vic) 50 Kilometer nördlich von Barcelona war, bei der am Mittwoch neun Menschen getötet und 50 weitere verletzt worden waren.

Nach Hinweisen aus der Bevölkerung auf einen verdächtigen Wagen hatte die Polizei zwei Häuser in nördlich von Barcelona gelegenen Orten gestürmt. Bei dem Polizeisturm auf ein Haus in Llisa de Munt wurde der vermutliche Chef des „Kommandos Barcelona“ der ETA, Joan Carlos Monteagudo, erschossen. Ein weiteres mutmaßliches Mitglied der Gruppe, Felix Erezuma, starb später in einem Krankenhaus in Barcelona an einer Schußverletzung. Ein drittes mutmaßliches Mitglied des „Kommandos Barcelona“, Juan José Zubieta, erlitt leichte Verletzungen und wurde in Untersuchungshaft genommen. Unter den Festgenommenen ist auch ein irischer Staatsangehöriger. Die spanische Presse spekulierte gestern darüber, daß er als Verbindungsmann der ETA zur IRA fungiert habe. Der Zivilgouverneur von Barcelona erklärte, das ETA-Kommando „Barcelona“, das den Anschlag in Vich mit neun Toten begangen haben soll, sei mit der Polizeiaktion „praktisch zerschlagen“.