Hamburg: Keine Chance für die CDU

■ Klarer Wahlsieg im Hamburger Bürgermeister-Wahlkampf / CDU sackt ab

Hamburger Verhältnisse sind auf Bremen nicht übertragbar, dennoch müssen die Bremer Parteizentralen ihren Nutzen und ihre Schlüsse aus dem Wahlergebnis an der Elbe ziehen. Insbesondere CDU-Spitzenkandidat Ulrich Nölle dürfte ein langes Gesicht gemacht haben, als sein Hamburger CDU-Kollege Fischer sich fragen lassen mußte, ob es nicht auch Abnutzungserscheinungen einer Oppositionspartei geben kann. Keine Chance für die CDU im Norden, sie rutschte über 5 Prozent hinunter auf ca. 34 Prozent. Der Bremer Spitzenkandidat Nölle braucht träumt kaum, so hoch hinaufzukommen!

Die SPD wird sich umgekehrt freuen: Auch nach langjähriger Regierungszeit waren ihre WählerInnen nicht wahlmüde, prozentual kletterte die SPD um knapp 4 Prozente an die 50 heran. Die WählerInnen setzen nicht unbedingt auf demokratischen Wechsel an der Macht, auch die FDP profitiert nicht von einem Bürgersinn nach Teilung der Macht.

Die Grünen können aufatmen: Auch ein grüner Besenstiel würde die Stimmen kassieren. Trotz der turbulenten parteiinernen Wechsel gewann die GAL einige Prozentpunkte dazu, die PDS und die links-fundamentalistische AL nahmen insgesamt nur 1 Prozent der Simmen weg. Soviele hatte die DKP allein früher.

Übertragar sein dürften die Wahlergebnisse nicht für Bremen, das am 29. September wählt: 70 Prozent der Hamburger sehen das „Hoch im Norden“ auch wirtschaflich, dank der deutschen Einigung — die CDU- Wähler dankten es der Partei Helmut Kohls dennoch nicht und blieben zuhaus'. K.W.