Theater — und dann?

■ Nach der Schauspielerei beginnt wieder der Alltag

Berlin. Die Stimmung bei der Premierenfeier des Untergangs ist ausgelassen. An die Zeit danach, nach der letzten Aufführung, mag jetzt keiner denken. »Ich hab' keine Ahnung, was dann passiert«, meint Sozialarbeiterin Tamara Z., die die Leute in dem Theaterprojekt »Obdachlosen GmbH & Co KG« von Anfang an betreut hat.

Zur Zeit wohnen alle Akteure des Untergangs noch gemeinsam in einem halb verfallenen Haus im Stadtbezirk Mitte. Doch wenn die Lichter auf der Bühne nach der letzten Aufführung verloschen sind, müssen die Obdachlosen mal wieder ihren Kram zusammenpacken.

Regisseur Bernard Wind ist sich sicher, »daß es irgendwie weitergeht«. Sozialstadtrat Rainer Röppke, der die aktuelle Produktion mit den Obachlosen organisierte, hat bereits konkrete Pläne: Ihm schwebt ein großes Wohn- und Freizeitprojekt vor, das Obdachlosen eine Art »Hilfe zur Selbsthilfe« bietet. Eines, das die Obdachlosen mitaufbauen können und wo jeder, der kommt, auch wieder gehen kann, ohne etwas machen zu müssen.

Ein konkretes Haus hat Röppke bereits im Auge, unter kommunaler Trägerschaft soll es jedoch nicht laufen. Sollte sich ein anderer Träger finden, und da ist sich Röppke recht sicher, soll das Projekt bereits im Herbst in Angriff genommen werden. maz