"Die Hitze ist alsdann so groß, daß der Wundarzt nur völlig nackt..."

Die Hitze ist alsdann so groß, daß der Wundarzt nur völlig nackt darin einige Minuten dauern kann. Dennoch war dies noch das mindeste Übel. Der Boden war auf das scheußlichste mit dem den Kranken abgegangenen Blut und Schleim bedeckt, glich einem Schlachthause. Männer, welche abends völlig gesund in das untere Verdeck hinabstiegen, zog man morgens als Leichen hervor. Eine grauenvolle Szene gewährt sodann die Sklavenkammer. Auf dem scheußlich gefärbten Boden schleppen sich die aneinander Gefesselten gleichsam zu den Ausleerungsgefäßen hin; die durch ihre Eisen Verwundeten schreien; die Wahnsinnigen toben; die stiller Leidenden winseln; die Sterbenden röcheln, und die diesen Angeschmiedeten macht der kadaveröse Geruch ihres verschiedenen Mitbruders sinnlos.

Augenzeugenbericht über einen Sklaventransport im 18. Jahrhundert. Aus: Peter Martin, „Das rebellische Eigentum“.