Leipzigs Polizei ohne Spur

Berlin (taz) — Die Fahndung nach dem Täter, der am Wochenende in Leipzig einen Mann aus der Straßenbahn geworfen und dabei lebensgefährlich verletzt hat, ist bislang ergebnislos verlaufen. Der Überfallene konnte unterdessen von seiner Lebensgefährtin identifiziert werden. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um den 43jährigen Leipziger Bürger Gerhard Sch., der das Bewußtsein noch nicht wiedererlangt hat. Die Ärzte beschreiben seinen Gesundheitszustand als lebensbedrohlich. Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren wegen schwerer Körperverletzung eingeleitet. Wie berichtet, war der Mann am Samstag nach einem Streit auf dem Bahnhofsvorplatz anschließend in der Bahn von dem Täter mit Fußtritten mißhandelt und aus der fahrenden Tram geworfen worden. Anhand von Zeugenaussagen glaubt die Polizeibehörde, den Täter identifizieren zu können. Gefahndet wird nach einen 35- bis 40jährigen Mann, der nach der Beschreibung der rechtsradikalen Szene zuzuordnen sein könnte. Der Flüchtige trug Springerstiefel, eine Tarnhose und ein T-Shirt mit dem Aufdruck eines Reichsadlers. Der Dunkelhaarige soll auffallend tätowiert gewesen sein, unter anderem auch im Gesicht. Am Handgelenk habe er ein Nietenarmband getragen und angeblich sächsischen Dialekt gesprochen.