EG-Chef: Bitterfeld gehört an den EG—Umwelttropf

■ Jacques Delors verspricht Solidarität für den Osten/Region wird Schwerpunkt der EG-Hilfe/Insgesamt sechs Milliarden Mark für FNL

Bitterfeld. Der Präsident der Kommission der Europäischen Gemeinschaft, Jacques Delors, will sich dafür einsetzen, daß Bitterfeld zum Schwerpunkt der Umweltschutzhilfe innerhalb der EG wird. „Sie sollen erfahren, was praktische Zusammenarbeit und Solidarität in unserer, in Ihrer Europäischen Gemeinschaft bedeuten“, sagte der EG-Chef vor Bitterfelder Bürgern während seines Besuchs in Sachsen-Anhalt. Delors benannte nach einer Rundfahrt durch die Chemieregion in Bitterfeld einen zentralen Platz der Stadt nach seinem ideellen Vorreiter und Mitbegründer der Europäischen Gemeinschaft Robert Schuman (französischer Politiker, 1886-1963) um.

Der EG-Präsident verwies darauf, daß er bei seiner Tour durch Ostdeutschland besonders Orte mit gravierenden Problemen aufsuchen wollte. Bitterfeld sei einer davon. Die Europäische Gemeinschaft habe für „Problemstädte“ in den neuen deutschen Ländern insgesamt 6 Milliarden Mark zur Verfügung gestellt, sagte Delors. Allein für das 2,5 Milliarden Mark umfassende Entwicklungsprogramm für Sachsen-Anhalt kommen 40 Prozent aus der EG. Nach internen Gesprächen Delors mit Vertretern der Landesregierung sagte er, daß künftig EG-Beamte zeitweise auch in diesem Land tätig werden sollten, um den europäischen Binnenmarkt vorzubereiten.

Sachsen-Anhalts Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Prof. Gerd Brunner (FDP), der den EG-Chef für den beim Evangelischen Kirchentag in Dortmund weilenden Ministerpräsidenten Gerd Gies in Sachsen-Anhalt empfing, wertete den Besuch Delors als sichtbares Zeichen der Hoffnung für die Bitterfelder Region. Mit der Einbeziehung in die EG werde auch Bitterfeld den Weg in die Zukunft gehen, sagte Brunner. adn