Biotonne für Findorff

■ Beratungsbüro eröffnet/Auch Einzelhandel steigt ein

Kartoffelabfälle und Eierschalen kommen in Findorff bald nicht mehr auf die große Müllkippe. Der Stadtteil erhält flächendeckend die Bio-Tonne. Am Montag, 10. Juni schiebt Umweltsenatorin Evi Lembke-Schulte mit der Einweihung eines Beratungsbüros in der Hemmstraße das Pilotprojekt an. Ab August 1991 soll am Weidedamm und in der Regensburger Straße der Bioabfall zum ersten Mal getrennt abgefahren werden. Bis Mitte nächsten Jahres werden nach und nach alle übrigen Findorffer Haushalte an das neue System angeschlossen. Parallel dazu soll im Stadtteil ein dichtes Netz von Papier-und Glascontainern aufgestellt werden.

Die Vorlaufphase beginnt jedoch schon jetzt. Die Bremer Abfallberatung will ab Montag die etwa 2.000 betroffenen Haushalte über die Biotonne informieren. Anlaufstelle ist das Beratungsbüro im Jan-Reiners-Einkaufszentrum in der Hemmstraße. Etwa ein Jahr lang, bis alle Ortsteile angeschlossen sind, können die AnwohnerInnen hier erfahren, wie man die Biotonne beantragt, welcher Abfall darin gesammelt wird und was darüber hinaus noch zur Reduzierung des Müllberges getan werden kann.

Laut Bremer Abfallberatung wird damit in einem weiteren Stadtteil Bremens „ein vollständiges, wohnungsnahes und nutzerfreundliches Angebot zur getrenntsammlung von Wertstoffen aus Hausmüll zur Verfügung gestellt.“ Zum zum ersten Mal wird in diesem Pilotprojekt die Biotonne in einem Stadtteil mit Reihenhausbebauung erprobt.

Der „Findorffer Geschäftsleute e.V.“ will sich aktiv am Unternehmen „Biotonne“ beteiligen und erhält dabei schützenhilfe von Einzelhandelsverband Nordsee/Bremen. Die Betriebe in Finndorff sollen dazu bewegt werden, mehrfach verwendbare Tragetaschen aus umweltfreundlichem Material anzubieten. Der Verkauf von Artikeln in Mehrwegverpackungen und von umweltfreundlichen Waren soll in Werbekampgnen besonders gefördert werden. Die Findorffer Geschäftsleute wollen sich auch an der Weitergabe von Informationen über die Biotonne beteiligen. Herauskommen soll dabei nicht nur weniger Müll. Die Kaufleute erhoffen sich von ihrem Engagement auch eine Einlenken der Stadt in Sachen „Verpackungsordnung“. Statt Sanktionen setzen die Geschäftsleute auf ein „einem partnerschaftlichen Modell mit der Stadt“.

taz