US-Feuerwehren löschen nur langsam

■ Kuwait-„Firefighter“ kritisieren US-Konzern Bechtel für fehlende Gerätelieferungen

Berlin (ap/taz) — Nur zwei Feuer pro Tag löschen die Experten aus Nordamerika, die den verheerenden Bränden auf den Ölfeldern in Kuwait ein Ende bereiten sollen. Doch T.B. O'Brien, der Koordinator der Löschmannschaften, erklärte am Wochenende, daß es doppelt so viele sein könnten, wenn das im vergangenen November bestellte schwere Gerät endlich eintreffen würde. In Kuwait-Stadt kündigte die Regierung unterdessen zum wiederholten Male an, daß sie noch Feuerlöschteams aus anderen Ländern engagieren werde.

Mitte März hatten drei Spezialfirmen aus den USA und eine aus Kanada mit den Löscharbeiten auf den Ölfeldern begonnen. Inzwischen sind rund 150 Brände gelöscht, doch die Brände werden kaum weniger. Heute wird geschätzt, daß die Zahl der brennenden Ölquellen nicht 620, sondern 750 betragen könnte, sagte O'Brien, der für die Firma O'Brien-Goins-Simpson in Texas die amerikanischen Feuerwehren koordiniert.

Er sagte, bereits im November sei schwere Ausrüstung für die Löscharbeiten bestellt worden. Bisher warteten die Experten in dem Emirat immer noch auf diese Ausrüstung, zu der unter anderem Bagger, Bulldozer, Kräne und mehr als 300 Lastwagen gehörten. Er machte den US-Konzern Bechtel für die Verzögerungen verantwortlich, der im Auftrag der kuwaitischen Regierung als Einkäufer tätig ist und der nach Darstellung O'Briens äußerst bürokratisch vorgeht (taz 30.5.90). „Inzwischen verbrennen pro Tag etwa 40 bis 50 Millionen Dollar, aber niemand kümmert sich darum.“

Dabei werden die Löscharbeiten eher schwieriger. In den Monaten seit Beginn der Brände sind die Temperaturen um die Brandherde bis auf 425 Grad Celcius gestiegen. Die eigentliche Temperatur in der Wüste liegt jetzt schon bei 49 Grad, und wird noch steigen. Zudem lägen in den südlichen Ölfeldern die brennenden Quellen näher beieinander. Dort seien auch die von den Iraker angelegten Minenfelder noch dichter. Schon jetzt sprengt die britische Firma Royal Ordnance zwischen 200 und 300 Minen am Tag.

Die zusätzlichen Löschtrupps, die die kuwaitische Regierung ins Land holen will, werden ihre Arbeiten jedoch erst im Juli aufnehmen können.