Räumung nach Kirchentag

Essen (taz) — Zwei Tage nach Ende des Kirchentags hat die Polizei in Altenessen gestern das einzige besetzte Haus in der Revierstadt geräumt. Sie traf noch 13 BesetzerInnen an, die sich nicht wehrten und nun teilweise Verfahren wegen Hausfriedensbruchs zu erwarten haben. Für das Haus in dem nördlichen Essener Bezirk liegt seit 1988 eine Abrißgenehmigung vor. Seitdem steht es leer. Mit Strickleitern hatten sich etwa 30 BesetzerInnen vor gut einer Woche den Weg über das zugemauerte Erdgeschoß in den ersten Stock gesucht. Viele von ihnen sind obdachlos. Sie protestierten gegen den Wohnraummangel. Für die BesetzerInnen eines unter Denkmalschutz stehenden, ehemaligen Verwaltungsgebäudes in der Bochumer Innenstadt zeichnet sich ebenfalls keine Lösung ab. Zwar verhandelte die Stadt inzwischen mit den BesetzerInnen, die das Haus mieten wollen, doch blieb sie bei ihrer Absicht, das Haus im Herbst zu sanieren, um es wieder als Verwaltungsgebäude zu nutzen. bm