Purer Horror

In Johnson City, Tennessee, lief am Wochenende ein echter Horrorfilm ab: Der 66jährige Barkeeper John Reeves, begeisterter Hobbyimker, wurde von rund 1.000 Bienen angegriffen. Elsie, die Frau des Opfers, berichtete, ihr zuckerkranker Mann sei bei einem Anfall getaumelt und habe dabei einen Bienenstock umgeworfen. Das nahmen seine Tierchen ihm übel. Die sofort alarmierten Sanitäter versuchten eine halbe Stunde vergeblich, durch den aggressiven Bienenschwarm zu dem am Boden liegenden Reeves vorzudringen. Erst Feuerwehrmänner mit Schutzanzügen schafften es, den Mann zu bergen. Nachdem man ihn ins Krankenhaus geschafft hatte, brauchten drei Helfer mehr als drei Stunden, um die Stacheln aus dem Körper zu ziehen. Doch es war unmöglich, alle Stacheln zu finden. Krankenschwester Brenda Egan sagte, Reeves sei auch in Mund und Rachen gestochen worden: „Ich weiß nicht genau, wie schlimm er innen zerstochen war, aber er hat einige Bienen ausgespuckt, und eine kam aus seinem Ohr gekrochen, als man ihn hier hereinbrachte.“ Auch Gordon Lane, stellvertretender Feuerwehrchef von Johnson City, hatte so etwas noch nie erlebt: „Sein Gesicht war weiß von Stacheln. Er war damit von Kopf bis zu den Zehen bedeckt. Ich habe noch nie so viele Stiche an jemandem gesehen.“ John Reeves ist inzwischen über den Berg, und er gab bekannt, daß die Bienenzucht seit 15 Jahren sein Steckenpferd sei und er nicht die Absicht habe, dieses Hobby aufzugeben.

Horror auch in Kansas. Hier hat ein Killer eine schauerliche Szene aus Umberto Ecos Der Name der Rose nachgestellt, dabei aber maßlos übertrieben. Die Cops von Liberal stehen vor einem blutigen Rätsel wie in dem mittelalterlichen Klosterkrimi. Mitarbeiter der amerikanischen Fleischfabrik National Beef Packing entdeckten letzten Sonntag die Leichen von drei vermißten Kollegen in einem Bottich voller Rinderblut. „Es gibt keine Augenzeugen“, gab Sheriff Bill McBryde kleinlaut zu. Dabei sei es völlig unklar, wie die Arbeiter in den bis zu einer Höhe von 1,20 Meter gefüllten Behälter geraten seien. Die drei Arbeiter trugen entgegen den Vorschriften keine Sauerstoffgeräte. Obwohl nichts darauf hindeutet, faselt der Sheriff etwas von einem Unglücksfall. Na, zum Baden werden die drei bestimmt nicht in den Bottich geklettert sein, vielleicht sollte Sheriff McBryde noch mal bei Eco nachlesen, dort stellte sich der Tod eines Mönchs im Blutfaß schließlich als Tat eines Mitbruders heraus. Karl Wegmann