Konzerte gegen das Vergessen

Die Aufführung der 7. Sinfonie von Dimitri Schostakowitsch (1906-1975) ist Höhepunkt einer Reihe von Konzerten, mit denen in Berlin des 50. Jahrestages des Kriegsbeginns gegen die Sowjetunion gedacht wird. Der sowjetische Komponist hatte seine Leningrader Sinfonie während der 900tägigen Blockade der Stadt durch die deutschen Truppen im Sommer 1941 begonnen. Nachdem die ersten drei Sätze geschrieben waren, wurden er und seine Familie nach Kuibyschew evakuiert. Dort fand die Uraufführung am 5. März 1942 statt. Am 9. August erklang die Sinfonie dann bei einem legendären Konzert in der Stadt, der sie gewidmet war: in Leningrad. In der ersten Konzertsaison nach dem Krieg war sie in fast allen europäischen Hauptstädten aufgeführt worden. In Berlin leitete Sergiu Celebidache 1946 die deutsche Erstaufführung.

Für das jetzige Konzert im Berliner Schauspielhaus am 16. Juni unter dem Motto »Gegen das Vergessen« wurde das Sinfonieorchester des Leningrader Konservatoriums unter Leitung von Wladeslaw Tschernuschenko eingeladen. Als zweite Komposition steht die 1. Sinfonie von Kara Karajew auf dem Programm. Der aserbeidschanische Komponist hatte sie 24jährig »zum Gedenken an den Großen Vaterländischen Krieg« geschrieben.