Rechte Hand, linke Hand

■ Wie die Hans-Wendt-Stiftung zu ihrem Preis kam

Wenn man einen Preis vergibt, dann muß man sich auch darum kümmern, daß ihn nicht die Falschen kriegen. Unehrenhaft, wer Schlechtes darüber denkt.

Der Senator für Jugend und Soziales, repräsentiert durch die Senatorin Sabine Uhl, schrieb 1990 den „Bremer Förderpreis für Jugendarbeit“ aus. Überregional. Preisgeld: 10.000 Mark.

Für die Organisation der Ausschreibung ist Frau Bartels zuständig, Abteilung „Jugendförderung“. Diese Abteilung besteht aus zwei Personen, Kollege von Frau Bartels ist Wolfgang Lindemeyer. Der schrieb am 2.7.1990 die Hans-Wendt-Stiftung/Projekt Ambulante Hilfe für junge Haftentlassene“ an: „Ich möchte Sie bitten, sich .. am Wettbewerb des Bremer Förderpreises zu beteiligen“. Nachfragen bitte an Kollegin Bartels.

Sehr publik war die Ausschreibung des Preises nicht, es gab kaum überzeugende Bewerber. In der vergangenen Woche entschied nun der Ausschuß, der den Preis vergibt, daß die „Hilfe für junge Haftentlassene“ den Preis verdient.

Unter nomalen Umständen könnte Sozialsenatorin Sabine Uhl (linke Hand) also der Stiftungsvorsitzenden Sabine Uhl (rechte Hand) eine Glückwunsch-Karte überreichen. Von letzterem Posten wurde Uhl allerdings auf eigenen Wunsch abgelöst, als sich ein Untersuchungsausschuß dem Thema Filz und Veruntreuung in der Hans-Wendt-Stiftung eingerichtet wurde. Klaus Wolschner