"Kein Experimentierfeld“

■ Ostertor: Diskussion über Verkehrsberuhigung

“Die Situation in der Bauernstraße wird durch die Verkehrsberuhigung verschärft“, sagte Petra Domin von der „Initiative Bauernstraße“ gestern in der öffentlichen Diskussionsrunde, die die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) und die taz gemeinsam vor dem Cafe Engel am O-Weg organisiert hatten. Thema: Welche Auswirkungen wird die geplante Verkehrsberuhigung des Ostertorsteinwegs und der Straße „Vor dem Steintor“ haben?

Gegen die Verkehrsberuhigung habe sie grundsätzlich nichts einzuwenden, meinte Petra Domin, aber der Verkehr dürfe dadurch nicht in die Nebenstraßen abgedrängt werden. Domin: „Wir haben am Eck zum Sielwall schon genug Probleme, wir sind kein Experimentierfeld“.

Der Koordinator des Senats für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr, Hans Dieter Kahrs, hatte zuvor das Konzept fürs Viertel erläutert: Von der Mozartstraße bis zur Bauernstraße soll der O-Weg zum „fußgängerzonen-ähnlichen“ Bereich gemacht werden. Der Autoverkehr soll raus, damit die Straßenbahn pünktlich verkehren kann. Bleibt zum Beispiel das Schlupfloch Bauernstraße: In Zukunft soll es möglich sein, vom Sielwall links in den O-Weg und von da aus rechts in die Bauernstraße einzubiegen. Kahrs Argument: Zum Beispiel müsse der Ladeverkehr für die Geschäfte durch.

Ortsamtsleiter Hucky Heck sprach sich dafür aus, die Abbiegemöglichkeit vom Sielwall in die Bauernstraße zu kippen und in den Nebenstraßen nur noch Parken für die AnwohnerInnen zuzulassen.

Wann die Sperrung der Verkehrs-Schlagader des Viertels Wirklichkeit wird, konnten weder Hans Dieter Kahrs, noch Herbert Felz von der BSAG genau sagen. Klar ist nur, daß der Senat im September sein Konzept in den Beiräten vorstellen will. Bis zur Sperrung könnte es Frühjahr 1992 werden.

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