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Später Frühstart

■ Die Leichtathleten starteten in die Freiluftsaison

Berlin (dpa/taz) — Katrin Krabbe ist doch noch schneller als ihr Ruf. Bei der „Ruhr-Gala“ der Leichtathleten im Duisburger Wedau- Stadion trotzte die dreifache Europameisterin allen Unkenrufen und flitzte über 100 Meter akzeptable 11,09 Sekunden. „Wir haben keine guten Nachrichten aus den USA“, befürchtete DLV-Sportwart Steinbach noch vor dem Rennen. Doch die Neubrandenburgerin kam nicht nur braungebrannt, sondern auch durchtrainiert aus ihrem Trainingslager in San Diego/Kalifornien zum Freiluftdebüt.

Das Fernduell gegen Merlene Ottey verlor vor sie 10.000 Zuschauern trotzdem. Die 31jährige Jamaikanerin siegte im anderen 100-Meter-Sprint in der besten Zeit des Jahres: 10,91 Sekunden. Ottey sprintete als Erste in dieser Saison unter elf Sekunden, gewann in Duisburg ihren 44. Lauf und übertraf damit den „Weltrekord“ von Olympiasiegerin Renate Stecher, die vor 17 Jahren 43 mal hintereinander ungeschlagen blieb. In ihrem Schatten spurtete Heike Drechsler aus Jena wie Rivalin Krabbe respektable 11,09 Sekunden.

„Diese Zeit ist für alle Wettbewerbe gut“, blickte die Weitsprung-Europameisterin selbstbewußt in die Zukunft, die ihr einen Vierfachstart (100 m, 200 m, Weit, Staffel) bei der Weltmeisterschaft in Tokio in 70 Tagen bescheren soll. Rückendeckung erhielt sie von der schnellsten Frau des Jahres, Merlene Ottey: „Heike ist mental sogar stärker als Katrin.“

Allerdings schert das die dreifache Olympiadritte von 1980 und 1984 insgesamt relativ wenig, weil sie nach höheren Ziele strebt: „In diesem Jahr will ich Weltrekord laufen und Weltmeisterin werden.“ bossi

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