Der schnelle Leroy

Völlig unter Schock stand der 24jährige Leroy Burrell nach seinem Weltrekord über 100 Meter bei den US-Leichtathletik-Meisterschaften in New York. Er blickte drein, als habe er sich gerade das Bein gebrochen, stammelte immer wieder, daß er doch eigentlich noch gar nicht in Form sei und betonte ständig, wie jung er noch sei und wieviel er noch vorhabe. 9,90 Sekunden war er gerannt, schneller hatte vor ihm nur der gedopte Ben Johnson diese Strecke zurückgelegt. Carl Lewis wurde nach schlechtem Start Zweiter in 9,93 Sekunden, war dafür aber wesentlich redseliger. „Dies war eingroßes Rennen“, sprach er, „bei der WM in Tokio wird es ein unglaubliches Renenn geben.“ Einen Tag später absolvierte Lewis dann einen der dramatischsten Weitsprungwettkämpfe überhaupt. Mit 8,63 Meter lag Mike Powell vor dem letzten Durchgang in Führung, da verkürzte Lewis seinen Anlauf, sprang genau 8,64 Meter weit und holte sich seinen 65. Weitsprungsieg in Folge. Weitere herausragende Leistungen: die 44,36 Sekunden von Antonio Pettigrew über 400 m; die 47,62 Sek. von Danny Harris über 400 m Hürden; die 1:44,28 Min. von Mark Everett über 800 m und Lillie Leatherwoods 49,66 Sek. über 400 m. Ebenso wie Renaldo Nehemiah über 110 m Hürden qualifizierte sich auch Evelyn Ashford über 100 m für Tokio. Foto: Reuter