Nachgefragt

■ Gewisse Unübersichtlichkeit

NACHGEFRAGT

Gewisse Unübersichtlichkeit

„Beispielhaft modern“ findet Justizsenator Volker Kröning den möglichen Verbund der bremischen Sozialgerichte im neuen Gebäude. Den Vorwurf der „Planungsschlamperei“ läßt er nicht gelten. Fast 2 Mio. Mark hatte der Senat sich den Umzug des Sozialgerichts zur Contrescarpe Nummer 33 kosten lassen, gleich nebenan, Nummer 32, residiert nämlich das übergeordnete Landessozialgericht. Kurze Wege, optimale Lösung.

Doch während des Umbaus der Nummer 33 wurde dem Justizsenator die Nummer 32 gekündigt. Die Eigentümerin, die Landesversicherungsanstalt (LVA), will lukrativ verkaufen. (vgl. Rosi Roland, taz-Bremen vom 18.5.).

Und: Der Arbeitgeberverband will die Immobilie haben. Pikanter Nebenaspekt: Eberhard Schodde, Geschäftsführer der Arbeitgeber, ist auch Vorstandsmitglied der verkaufenden LVA.

Gestern war Eröffnung in der Nummer 33. Justizsenator und die Justizsenator Kröning

LVA seien ja „eigentlich freundschaftlich verbunden, ich hoffe, das bleibt auch so“, begrüßte Kröning die Vertreter der LVA beim Sektempfang. Die überraschende Kündigung schob er auf eine „gewisse Unübersichtlichkeit in der Verwaltung“.

Auf Nachfragen reagierte der Senator allerdings zunehmend gereizt. Schriftlich sei mit der LVA für das Haus eine Option — mit Mieterhöhung — auf weitere fünf Jahre abgemacht gewesen: „Das mache ich nicht mehr länger mit!“ Su