Aktionäre gehen leer aus

■ GESTRA: Keine Dividende, aber neue Rücklagen

Wer kennt schon GESTRA! Das Unternehmen mit knapp 700 Arbeitsplätzen und dem Hauptssitz in Bremen-Findorff hat das großes Handicap, daß seine Produkte nicht leicht zu beschreiben sind. „Überall, wo in der Industrie Dämpfe und heißes Wasser durch Rohre gepumpt wird, da sind wir zu Hause“, versuchte der Vorstandschef Dr. M. Ahlsdorff gestern eine populäre Beschreibung. Armaturen und Industrieelektronik für die Wärme-und Energiewirtschaft, von Zubehör für Kühlanlagen in AKW's bis hin zu Teilen für kuwaitische Raffinerien geht die Getra-Palette.

Ahlsdorff konnte gestern einen stolzen Jahresabschluß präsentieren: 13,4 Millionen DM im Geschäftsjahr 1990/91, das „bestes Ergebnis in der Unternehmensgeschichte“. Obwohl der Umsatz um 9,6 Prozent auf 130,3 Millionen DM gestiegen ist, soll vor allem das Eigenkapital gestärkt werden. Die Aktionäre sollen auf ihre Dividende verzichten — Gestra hat noch zu knabbern an einer unternehmerischen Fehlentscheidung: Beim Versuch einer Übernahme der Firma Strack wurden insgesamt 57 Millionen in den Sand gesetzt.

Daß das Ergebnis inzwischen wieder deutlich positiv ist, geht auf eine innerbetriebliche Rationalisierung zurück. Von 800 (1987) ging die Zahl der Mitarbeiter auf 685 (1990) zurück, Personalkosten und vor allem Umsatz pro Mitarbeiter stiegen dagegen beträchtlich. dpa/kw