Späte Einsicht

■ DSV bekämpft Doping-Sumpf

Hamburg (taz) — Es wollte niemand mehr mit dem Deutschen Schwimm-Verband befreundet sein. Weil er den mutmaßlichen Doping-Sumpf im Beitrittsgebiet und anderswo nicht trockenlegte, gingen DSB-Präsident Hansen, die Anti-Doping-Kommission und selbst Innenminister Schäuble auf Distanz, feuerten Medien journalistische Breitseiten auf den DSV.

Jetzt wirken die Treffer. Eine verbandseigene Kommission untersucht Vorwürfe gegen Trainer, Ärzte und Funktionäre. Bislang zog DSV-Chef Hollemann keine Konsequenzen aus der Aussage der Richthofen-Kommission über flächendeckendes Doping im DDR-Sport.

Von der Kommission um Michael Groß werden Fakten erwartet. Hoffnung nährt die Amnestie für gedopte SchwimmerInnen, die auspacken wollen. Gleichzeitig sorgt sich der DSV um die ostdeutschen Schwimmzentren in Berlin, Potsdam, Magdeburg und Dresden.

Ließe sich der Vorwurf des flächendeckenden Dopings beweisen, sähe es düster aus für diese Medaillenschmieden. Olaf Krohn