Waltersdorfer Chaussee soll zur Piste werden

Berlin. Die Waltersdorfer Chaussee in Neukölln soll vierspurig ausgebaut werden. Dies beschlossen gestern die Mitglieder der SPD und CDU im Verkehrsausschuß des Abgeordnetenhauses. Eine Klage der Anwohnern gegen den Ausbau will die Fraktion Bündnis 90/Grüne unterstützen, weil die planungsrechtlichen Voraussetzungen, wie sie nach Recht und Gesetz vorgeschrieben sind, nicht gegeben seien. Michael Cramer, verkehrspolitischer Sprecher des Bündnis' 90, kritisierte, daß die Waltersdorfer Chaussee und die Neuköllner Straße die Verbindung zum Autobahnring verbessern sollen, obwohl bereits auf paraleller Strecke eine Autobahn geplant sei. Die Planung des Ausbaus sei auch nicht mit der Senatsverwaltung für Umweltschutz abgestimmt, bemängelt Cramer weiter. Drei Pfuhle, die unter Naturschutz stehen, würden durch den Straßenbau zerstört. Die Eingriffe in Landschaft und Natur müßten untersucht, minimiert und ausgeglichen werden. Für den Ausbau fehle aber eine Umwelt-Verträglichkeitsprüfung genau so wie eine Verkehrsprognose. Wenn die U-Bahn — wie vom Senat geplant — von Rudow zum Flughafen Schönefeld verlängert werden soll, müßte die ausgebaute Straße außerdem wieder aufgerissen werden. Cramer fordert den Senat auf, die Straße ohne Mittelstreifen auszubauen, so wie die Ausschußmehrheit es im vergangenen Jahr gefordert hatte. diak