Verträge zwischen den Geschlechtern

Die Vereinigten Staaten sind verunsichert, denn eine ihrer Behörde hat herausgefunden, daß amerikanische Brautpaare immer älter werden. Bedeutet das vielleicht den Untergang der legalisierten sozio-sexuellen amerikanischen Beziehung?

Die erste Schockwelle traf die Bevölkerung letzten Freitag völlig unvorbereitet, als die Studie veröffentlicht wurde. Danach zögern junge US-Amerikaner mit ihrer ersten Heirat immer länger. Der Durchschnittsbräutigam ist bei der ersten Heirat 26,1 Jahre alt. Frauen heiraten das erste Mal im Durchschnitt im Alter von 23,9 Jahren. Dabei lag 1970 das statistische Alter der ersten Eheschließung noch bei 23,2 beziehungseise 20,8 Jahren.

Zweiter Schock: Immer mehr Menschen in den USA leben ohne Trauschein zusammen. 1990 waren es schon 1,5 Millionen Paare. Stark angestiegen ist der Anteil der Frauen zwischen 30 und 34 Jahren, die noch nie vor dem Traualtar getreten sind. In den letzten 20 Jahren stieg ihr Anteil von 6 auf 16 Prozent.

Die Amerikanerinnen sind wahrscheinlich viel zu anspruchsvoll. Französische Frauen sind da viel offenherziger. Knapp zwei Drittel der Französinnen sind bereit, sich für den Mann ihres Lebens materiell einzuschränken, allerdings nicht dazu, wegen ihm die Religion zu wechseln. Die Wochenzeitschrift 'Voici‘ veröffentlichte eine Umfrage, nach der 64 Prozent der über 15jährigen Französinnen für ihre große Liebe einen niedrigeren Lebensstandard in Kauf nehmen, 48 Prozent wären bereit außer Landes zu gehen, 47 Prozent das Rauchen aufzugeben und 46 Prozent würden sogar ihr Leben aufs Spiel zu setzen, für einen Mann.

In Australien kam es gerade zu einer ungewöhnlichen Art der Zusammenarbeit der Geschlechter. Das neueröffnete Spellbound-Bordell schloß mit der Football-Mannschaft von Williamtown United einen lukrativen Vertrag. Für 6.000 Dollar pro Jahr werben die Spieler auf ihren Trikots für den Puff. Zusätzlich wird bei allen Heimspielen des Teams im Stadion eine Werbetafel aufgestellt. Die Eigentümerin des neuen Freudenhauses, Sam Johnson, erklärte, zu der Vereinbarung gehörten auch Preisnachlässe für Spieler und Offizielle der Mannschaft. Daß dieses Angebot die weiblichen Fans der Mannschaft vergraulen könnte, glaubt die Puffmutter nicht. „Prostituierte nehmen den Frauen nicht ihre Männer weg“, stellte sie klar, „daß machen nur Mätressen. Unsere Mitarbeiterinnen wollen Männer nur wegen des Geldes.“ Karl Wegmann