Krupp malt schwarze Zahlen

■ Konzernergebnis um 669 Millionen DM verbessert/ Rote Zahlen schwarz eingefärbt

Essen (dpa/taz) — Der Krupp-Konzern ist im Geschäftsjahr 1990 mit einem mächtigen Sprung bilanzmäßig in die schwarzen Zahlen gelangt. Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich um 669 Millionen DM von minus 452 Millionen (1989) auf plus 217 Millionen DM. Die Muttergesellschaft Fried. Krupp GmbH weist nach 352 Millionen Fehlbetrag einen Überschuß von 119 Millionen DM aus, obwohl der Konzern de facto noch nicht ganz aus den roten Zahlen heraus ist: Von den 244 Millionen DM Verlustvortrag blieben bei der GmbH noch 135 Millionen DM als Bilanzverlust, der in diesem Jahr getilgt werden soll.

Vorstandsvorsitzender Gerhard Cromme sprach bei der Bilanzvorlage gestern von einer „Wende“ nach zwei Jahren schwerer Verluste. Außer dem Anlagenbau, dessen Verluste „beträchtlich“ verringert worden seien, hätten alle Unternehmensbereiche Gewinne erzielt, berichtete der Konzernchef. Er nannte dies einen Erfolg konsequenter Umstrukturierung und Neuorientierung. Die nötigen Kurskorrekturen seien weitgehend vollzogen. Auf eine Dividende müssen die Gesellschafter, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung mit knapp 75 Prozent und die Islamische Republik Iran mit gut 25 Prozent Anteil an den 700 Millionen DM Stammkapital, also weiter warten.

Der neue „positive Trend“ hat laut Cromme auch im laufenden Jahr angehalten. Da die weltweite konjunkturelle Abwärtsbewegung inzwischen auch die Bundesrepublik erreicht habe, seien jedoch in den ersten fünf Monaten gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum der Umsatz um zwei Prozent und die Auftragseingänge um neun Prozent zurückgegangen. Betroffen seien davon insbesondere der Maschinenbau und der Stahlbereich.

Die Finanzschulden konnten, so Cromme, um 362 Millionen auf 2,4 Milliarden DM abgebaut werden. Investiert wurden insgesamt 859 (829) Millionen DM. Die Zahl der Beschäftigten nahm weltweit um 1.700 auf 59.044 ab. Davon sind 47.822 (minus fünf Prozent) in Deutschland tätig.