Niedersachse Münch in Sachsen-Anhalt gewählt

■ Kritik an der West-Herkunft des neuen Ministerpräsidenten war im Vorfeld auch in der CDU-Fraktion laut geworden/ Neues Kabinett soll nächsten Donnerstag vereidigt werden

Magdeburg (afp) — Der niedersächsische CDU-Politiker Werner Münch ist neuer Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt. Der Landtag in Magdeburg wählte den bisherigen Finanzminister des neuen Bundeslandes am Donnerstag mit 61 von 103 Stimmen zum Nachfolger des zurückgetretenen Ministerpräsidenten Gerd Gies (CDU). Der Kandidat der Opposition, SPD-Fraktionschef Reinhard Höppner, erhielt 29 Stimmen. Unter den 106 Abgeordneten fehlte Münchs Vorgänger Gerd Gies, dem die CDU-Fraktion am Dienstag abend das Vertrauen entzogen hatte.

In seiner Kandidatenrede kündigte Münch an, die bisherige Regierungspolitik in der Koalition mit der FDP fortsetzen zu wollen. Seine Regierungserklärung will er am nächsten Donnerstag abgeben, wenn die Kabinettsliste vollständig ist.

Die SPD-Opposition äußerte Kritik an der West-Herkunft des Kandidaten. Die Entscheidung für Münch war im Vorfeld auch in der CDU-Fraktion umstritten gewesen. Zehn der 48 CDU-Abgeordneten hatten auf der Fraktionssitzung am Vortag gegen die Aufstellung Münchs votiert; bei der Parlamentsabstimmung am Donnerstag unterwarfen sie sich jedoch der Fraktionsdisziplin. SEITE 7