Schlimm, was da läuft

■ “Flügellahme Frittenbude“ — taz-bremen v. 28.6.91

Erstmal danke ich für den Bericht: das Thema Musikhochschule wird leider von den Medien in Bremen nicht dem Maß der Mißstände entsprechend gewürdigt oder sollte man besser sagen angeprangert? Zu fast jedem Vorgang in der Musikhochschule könnte sich eine ähnlich groteske Geschichte abspielen, wie in dem Beispiel des Artikels.

Zur Geschichte des ehrenwerten Hauses sind am Anfang des Artikels einige Ausführungen gemacht worden, durch die klar wird, wo die Verantwortlichen, trotz Freiheit von Lehre und Forschung, sitzen.

Im Artikel wird gesagt, ein Konzept für die MHS ist nicht in Sicht. Das ist nicht richtig. Es gibt ein eigenes Konzept des Fachbereichsrates Musik (wird meines Wissens von der Behörde nicht akzeptiert) und es gibt u. a. einen Entwurf, den Friedemann Schmidt-Mechau und ich zusammen erarbeitet haben.

Von der Behörde kam nach einem Jahr (!) die Bestätigung, daß das Papier angekommen sei, und „in die allgemeinen Überlegungen im Rahmen der Neukonzeption“ einbezogen werde (28.2.91). Die Nachfrage beim Landesmusikrat Bremen ergab, das Papier sei vollkommen unbekannt und nicht angekommen, obwohl Herr Bernbacher kurz nach Versand des Papiers irgendwo im kleinen Kreis geäußert hat, die Autoren müsse man mal einladen.

Es sind im Februar 91 noch einmal 5 Exemplare an den Musikrat geschickt worden; bis heute keine Reaktion. Herr Waller hat ein Gespräch angekündigt (ca. März 90) - hat ebenfalls bis heute noch nicht stattgefunden.

In der taz gab es dann eine kleine Serie zur Musikausbildung in Bremen (12.2., 6.3. und 12.3.1990). Leider war der Rezensent Andreas Lieberg als Lehrkraft der Uni genauso wenig objektiv, wie wir als Verfasser des Papiers (beide Studenten der MHS) und somit gerade auf dem Hintergrund der „Grabenkämpfe“ der einzelnen Institute nicht für eine Kritik geeignet.

Ich würde mich freuen, wenn die taz-bremen das Thema MHS weiterverfolgt, weil es einfach zu schlimm ist, was da läuft und ich mich oft in diesem Zusammenhang den Worten von Herrn Jakoby anschließen kann, der beim momentanen Stand für Dichtmachen ist.

Eckart Beinke, Oldenburg