Ohne Betreuung eingebunkert

■ Ab heute kümmern sich die Johanniter um die Asylbewerber im Bunker

Im Schatten des Bunkers spielen ein paar Kinder, sie tummeln sich auf Wohlfahrts-Wolldecken. Ein friedlicher Sonntag an der Friedrich-Karl-Straße? Mülltüten türmen sich neben den Containern, Aluminiumschalen von Großküchen-Essen quellen heraus. Hier stapelt sich der Abfall von über 80 Menschen, von denen fast 20 noch Kinder sind und die seit einer Woche in dem Bunker leben. Mit unzureichenden sanitären Anlagen und ständigem Rauschen der Klimaanlage in dem fensterlosen Bau. Die AsylbewerberInnen, zum größten Teil Sinti und Roma aus Rumänien, wurden nach einem Senatsbeschluß im Bunker untergebracht, obwohl es gesundheitliche Bedenken, nach Auskunft der Grünen auch im Gesundheitsamt, gegeben hat.

Die einzige „Betreuung“ bisher: Aufsicht durch einen Mitarbeiter der Wach- und Schließgesellschaft, zuständig als Pförtner und Essensausteiler gleichzeitig. Auf Druck des Ortsamtsleiters Hucky Heck wird sich ab heute wenigstens die Johanniter-Unfallhilfe zusätzlich um die Menschen kümmern.

Als „Versuch, über abschreckende Unterbringung den Zuzug von Asylbewerbern zu verringern“, wertete die grüne Sozialpolitikerin Karoline Linnert den Entschluß des Senats. „Das Recht auf menschenwürdige und nicht krankmachende Unterkunft ist ein Kernbestand unseres Sozialsystems“. Der dürfe für ausländerpolitische Maßnahmen nicht außer acht gelassen werden.

Vorschlag der Grünen als Alternative zur Bunkerunterbringung: Wenigstens in den Ferien könnten die Menschen in Schulen leben, „wo es Fenster und ausreichende Toiletten gibt.“ Su